Ingolstadt
"Bernd ist weiter ein Lebemann"

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Ingolstadt (DK) Ralf Keidel (Foto), ehemaliger Profi des FC Ingolstadt, kennt Bernd Hollerbach schon seit Kindheitstagen. Beide lernten beim ASV Rimpar in der unterfränkischen Provinz das Fußballspielen, ehe sich ihre Wege trennten.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sprach Keidel, inzwischen in der Scoutingabteilung des FCI, über seinen langjährigen Kumpel und Erfolgstrainer von Zweitliga-Aufsteiger Kickers Würzburg.

 

Herr Keidel, verraten Sie uns, was in der SMS stand, die Sie Bernd Hollerbach nach dem Aufstieg geschrieben haben?

Ralf Keidel: Ich habe ihm natürlich zum absolut verdienten Aufstieg gratuliert. Er hat sich allerdings noch nicht zurückgemeldet, wahrscheinlich ist er immer noch am feiern (lacht).

 

Was zeichnet Ihren Kumpel und ehemaligen Mitspieler aus?

Keidel: Er ist ein Realist und kein Träumer. Er holt die Spieler immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er liefert ehrliche Arbeit ab und geht so auch mit seinen Jungs um.

 

Dabei galt Bernd Hollerbach früher als Lebemann . . .

Keidel: Bernd ist schon einer, der gerne genießt. Das lässt er sich auch nicht nehmen. Er ist auch heute noch ein Lebemann. Er verkriecht sich am Abend sicher nicht in seinem Wohnzimmer und fährt auch weiter seinen Ferrari um die Ecke. Er ist dennoch bodenständig und zeigt seinen Spielern, was im Leben wichtig ist.

 

Woher hat er das? Von Felix Magath, unter dem er in Wolfsburg und auf Schalke gearbeitet hat?

Keidel: Bernd weiß einfach, wo er herkommt. Das hat er von seinen Eltern, die eine große Metzgerei haben. Sein Vater zählt heute noch die Fünf-Euro-Scheine und freut sich über jede verkaufte Scheibe Leberkäs (lacht).

 

Was trauen Sie ihm und den Würzburger Kickers in der 2. Bundesliga zu?

Keidel: Ich denke, die Vorgabe wird natürlich erst mal der Klassenerhalt sein. Es geht für ihn jetzt darum, einen vernünftigen Kader aufzubauen.

 

Hat er Sie auch schon gefragt, ob Sie ihn unterstützen wollen?

Keidel: (lacht) Nein, nein. Er hat sein Team um sich herum und ich bin glücklich beim FC Ingolstadt.

 

Das Gespräch führte

Julian Schultz (Foto: Bösl).