Ingolstadt
Danny da Costa: Comeback in Sicht

FCI-Rechtsverteidiger steht beim Testspiel in Burghausen vor erstem Einsatz nach seinem Schienbeinbruch

02.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Danny da Costa umringt von jungen Fans: Beim Trainingsauftakt des FC Ingolstadt wurde der 21-jährige Rechtsverteidiger nach seiner langen Verletzungspause wie ein Neuzugang begrüßt. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Danny da Costa fasst sich an den Fuß, verzieht das Gesicht vor Schmerzen. Physiotherapeut Hermann Eikam begutachtet das Sprunggelenk, ein bisschen Kühlung, weiter geht’s. Da Costa schont sich nicht im Trainingsspiel bei brütender Hitze – der 21-jährige Rechtsverteidiger des FC Ingolstadt arbeitet nach achtmonatiger Verletzungspause vehement auf sein Comeback hin.

„Ich hoffe, von Anfang an wieder dabei zu sein. Ich denke, das ist nicht so unrealistisch“, sagt Da Costa, der sich am 31. Oktober 2014 im Spiel bei Fortuna Düsseldorf einen offenen Bruch am linken Schienbein zugezogen hatte. „Ich weiß, dass es noch Rückschläge geben wird, aber ich kann mein Bein voll belasten und habe keine Schmerzen“, meint der U21-Nationalspieler.

Trainer Ralph Hasenhüttl, der da Costa bei der Mannschaftsvorstellung als „halben Neuzugang“ bezeichnet hatte, macht dem Hoffnungsträger auf der rechten Abwehrseite Mut. „Danny tut sich im Vergleich zu Almog leichter beim Wiedereinstieg. Er hat keine Angst und wird auch gleich in den Testspielen von mir voll eingesetzt“, sagt Hasenhüttl. Almog Cohen, der sich während der Saisonvorbereitung im vergangenen Sommer ebenfalls einen Schienbeinbruch zugezogen hatte, der nicht einmal so kompliziert war wie der von da Costa, benötigte zehn Monate, um im letzten Zweitligaspiel in Kaiserslautern zu seinem ersten 90-Minuten-Einsatz zu kommen.

Hinter da Costa, dem in Leverkusen aufgewachsenen Sohn eines Angolaners und einer Kongolesin, liegt jedoch ebenfalls eine schwierige Zeit. Sieben Operationen musste der schnelle Außenverteidiger über sich ergehen lassen. Sieben Kilogramm verlor er während des Krankenhausaufenthalts und zudem 70 Prozent seiner Leistungsfähigkeit im linken Bein – verglichen mit dem gesunden rechten. Aber dank seiner Familie und der guten Betreuung während der Reha in Ingolstadt und Leverkusen hat da Costa alle Tiefen überstanden. „Es war schon ein Kampf und es hat gedauert, bis ich gemerkt habe, dass mein Bein wieder zu funktionieren begann. Aber dadurch, dass sich so viele um mich gekümmert haben und vor allem mein Physio Benny Sommer mich täglich behandelt hat, spürte ich auch, dass ich Verantwortung trage, und wurde in meinem Willen bestärkt, schnell zurückzukommen“, sagt da Costa im Rückblick.

Geholfen hat ihm auch die Reha-Gruppe in Leverkusen. Mit Erik Zenga und Leart Paqarada (beide SV Sandhausen) traf er dort zwei ebenfalls verletzte Spieler, mit denen er die Jugendteams bei Bayer durchlaufen hatte. Außerdem waren auch Leichtathleten und einige Fußballerinnen im Training dabei und lockerten die Atmosphäre während des täglich sechsstündigen Programms von Übungen und Behandlungen auf.

Mittlerweile ist der 1,86 Meter große da Costa wieder bei seinem Wettkampfgewicht von 84 Kilogramm angelangt und spürt auch, wie die Kraft im linken Bein zurückkehrt. „Ich bin jetzt bei 75 Prozent. Den Rest hole ich mir im Training“, sagt da Costa voller Zuversicht. Morgen im ersten Testspiel bei Wacker Burghausen (18 Uhr) will der gebürtige Neusser erstmals wieder mit von der Partie sein. Das große Ziel ist jedoch der Bundesligaauftakt Mitte August beim FSV Mainz. Trotz aller Vorfreude geht der 21-Jährige nicht blauäugig oder ohne jede Rücksicht auf seinen Körper an das Comeback heran. „Ich werde dem Trainer ehrlich sagen, wie es aussieht und wie ich mich fühle. Simon Rolfes, mit dem ich in Leverkusen häufiger gesprochen habe, hat mir immer wieder gesagt, dass es auf eine oder zwei Wochen nicht ankommt. Ich will keine Folgeverletzung riskieren, sondern lieber auf lange Sicht wieder meinen festen Platz im Team haben.“