Fulpmes
"Wir wollen nicht mehr hinterherrennen"

Für Ingolstadts Kapitän Marvin Matip ist ein besserer Start das A und O in der neuen Saison

18.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

Wünscht sich einen guten Saisonstart: FCI-Kapitän Marvin Matip - Fotos: Sterner

Fulpmes (DK) Marvin Matip musste im Testspiel am Freitag gegen Amkar Perm passen. Der Oberschenkel des FC-Kapitäns zwickt. „Es ist nichts Ernstes, eine Vorsichtsmaßnahme“, sagt der 28-Jährige, der schon am Donnerstag den Sprinttest hatte abbrechen müssen. Dafür blickte Matip, der in seine fünfte Saison bei den Schanzern geht und damit nach Moritz Hartmann dienstältester FC-Spieler ist, auf die Spielzeit voraus.

 

Herr Matip, es sind nur noch zwei Wochen bis zum Punktspielstart beim FC St. Pauli. Worin sehen Sie die Stärke Ihres Teams?

Marvin Matip: Wir haben uns in der vergangenen Rückrunde eine defensive Stabilität erarbeitet, da wollen wir weitermachen. Es muss wieder sehr schwer sein, gegen uns Tore zu erzielen. Mit Benjamin Hübner haben wir zudem in der Abwehr an Qualität gewonnen. Er ist sehr zweikampfstark und macht unser Aufbauspiel noch variabler.

 

Wie sieht es in der Offensive aus?

Matip: Im Spiel nach vorne haben wir mit Mathew Leckie und Lukas Hinterseer Potenzial und Torgefahr dazubekommen. Es wird der nächste Schritt sein, dass wir unberechenbarer spielen können.

 

Chancen waren in den Testspielen schon da, aber bei der Verwertung haperte es.

Matip: Das war auch in der Vorsaison schon unser Manko. Aber wir spielen jetzt noch mehr und eine höhere Qualität an Chancen heraus. Wenn am Ende der Vorbereitung die Frische wieder kommt, sollte im Abschluss auch die Konzentration da sein. Ich glaube, dass wir mit unserem Speed, den wir vorne bekommen haben, vielen Mannschaften Probleme bereiten werden.

 

Für die Offensive sollen ja noch weitere Spieler kommen?

Matip: Ich denke, der Verein wird noch etwas machen. Wir haben schon gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Mit Stefan Lex und Mathew Leckie ist Geschwindigkeit auf dem Platz. Und mit Moritz Hartmann im Zentrum, der sehr gut drauf ist, haben wir jetzt schon Qualität.

 

Was ist für Sie der Knackpunkt in dieser Saison?

Matip: Ein besserer Start ist das A und O. Seit ich in Ingolstadt bin, haben wir jedes Mal den Start verpennt. Aber wir wollen nicht mehr hinterherrennen. Deshalb gilt unser ganzer Fokus dem ersten Spiel beim FC St. Pauli.

 

Der FC 04 ist seit 13 Spielen auswärts ungeschlagen. Ist es ein Vorteil, dass Sie zunächst in Hamburg antreten?

Matip: Es ist klar, dass wir die Auswärtsserie halten wollen. Aber wir wollen auch nicht über einen Heimkomplex reden, das ist Quatsch. Die Saison fängt neu an und wir wollen unseren Fans Ergebnisse liefern und auch guten Fußball zeigen. Da waren wir schon in der Rückrunde auf einem guten Weg.

 

Kann der FC 04 vorne angreifen?

Matip: Letzte Saison haben wir um ein Tor einen einstelligen Tabellenplatz verpasst. Das ist dieses Mal das absolute Ziel. Und wir wollen nicht wieder unten reinrutschen. Dann ist ein gesicherter Mittelfeldplatz sehr gut machbar. Was nach oben hin geht, wird man nach zehn Spielen sehen, wenn man weiß, wie Mannschaften wie Nürnberg, Fürth zurückgekommen sind.

 

Sind der Club und Fürth für Sie die Topfavoriten?

Matip: Da ist ein ganzer Knäuel von Mannschaften. Nürnberg ist für mich der Aufstiegskandidat Nummer eins. Man weiß nicht, was mit Braunschweig oder Kaiserslautern ist. Auch bei Fürth ist jetzt ein größerer Bruch drin und RB Leipzig muss erst mal in der 2. Liga ankommen. Es gibt viele Fragezeichen.

 

Das Gespräch führte Gottfried Sterner.