Frankfurt
Unaufhaltsame Schanzer

FC 04 gewinnt in Frankfurt 1:0, baut die Führung aus und holt sich den Rekord

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Jubel über den Siegtreffer: Torschütze Lukas Hinterseer, Stefan Lex und Danilo (von links). - Foto: Huebner

Frankfurt (DK) Die Rekordjagd des FC Ingolstadt in der Zweiten Bundesliga geht unvermindert weiter. Mit einem hart erkämpften 1:0 (1:0) beim FSV Frankfurt blieben die Schanzer auch im 18. Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen. Zudem bauten sie ihren Vorsprung an der Tabellenspitze aus.

„Der Spieltag ist perfekt für uns gelaufen“, freute sich Lukas Hinterseer, der den entscheidenden Treffer erzielte. Dabei fälschte der 23-jährige Österreicher einen 20-Meter-Schuss Danilos mit der Brust ins FSV-Tor ab (19. Minute). Nach seiner in der vergangenen Woche erlittenen Gehirnerschütterung die schonende Alternative zu einem Kopfball? „Ich hatte gar keine Zeit, darüber nachzudenken, sondern habe nur versucht, den Ball Richtung Tor zu lenken. Der Schuss war schon ein richtiges Geschoss“, meinte der Torschütze hinterher glücklich. Es war bereits das vierte Saisontor des 1,92 Meter großen Stürmers.

Gleichzeitig bedeutete dieser Treffer einen neuen Rekord in der Zweiten Bundesliga. Denn zum 18. Mal blieben die Schanzer damit auswärts ungeschlagen, und das ausgerechnet bei dem Verein, der ihnen am 22. September 2013 die letzte Punktspiel-Niederlage in einem fremden Stadion zugefügt hatte. „Diesen Rekord wird uns keiner mehr nehmen, da bin ich sicher. So etwas als Mannschaft erleben zu dürfen ist sensationell, das tut den Jungs unglaublich gut“, meinte Ralph Hasenhüttl, der diese Serie auch als Trainer mitgestaltete.

Allerdings war es kein Fußball-Leckerbissen, der in Frankfurt zum Erfolg führte. Zu Beginn schienen die Ingolstädter durch die Punktverluste ihrer Konkurrenten derart angestachelt, dass sie den FSV regelrecht überrennen wollten. Allerdings gingen sie dermaßen übermotiviert zu Werke, dass der Schuss fast nach hinten losgegangen wäre. Mehrfach wurden sie von den Hessen frühzeitig abgefangen und mit Kontern fast selbst überrascht. So kassierte Benjamin Hübner nach zwei Fouls bereits nach drei Minuten seine letzte Ermahnung und bis zur zehnten Minuten hatten sich die Gäste schon vier Freistöße vor ihrem Strafraum eingehandelt. Richtig gefährlich wurde es aber nicht, weil sie dann zumindest sicher klärten und Manuel Konrad zweimal über das Tor zielte. Erst als Pascal Groß in der elften Minute die erste gelungene Aktion über Mathew Leckie einleitete und Lukas Hinterseer den Ball aufs FSV-Tor spitzelte – Patric Klandt war auf der Hut – bekam das Spiel des Tabellenführers allmählich Sicherheit.

Nach dem 1:0 hatte der FC 04 die Partie weitgehend im Griff und ließ sich kaum noch mit weiten Bällen überraschen. Lediglich Marc Andre Kruska konnte Ramazan Özcan mit einem Schuss zu einer Glanzparade zwingen, und auch den anschließenden gefährlichen Flachpass in den Fünfmeterraum fing der Österreicher ab (29.).

Der FC wiederum zeigte zwar immer wieder gute Vorstöße, kam jedoch ebenfalls nicht gefährlich zum Abschluss. Immer wieder war ein Abwehrbein dazwischen oder die Schanzer verdribbelten sich bei ihren Kombinationen oder waren etwas zu verspielt.

Nach der Pause verpassten Mathew Leckie (46.), der an alter Wirkungsstätte nicht so zur Geltung kam, der enorm fleißige Alfredo Morales (61.) und der eingewechselte Moritz Hartmann (74.) die mögliche Vorentscheidung. Insgesamt legten die Ingolstädter aber mehr Wert darauf, den Vorsprung zu verteidigen. Immerhin beschert ihnen der Sieg nun sogar schon ein Punktepolster auf Platz zwei.

„Es ist unsere Stärke, dass wir wissen, wie viel Risiko wir gehen müssen, sonst wären wir auswärts nicht so lange ungeschlagen“, meinte Hasenhüttl und attestierte seiner Mannschaft eine souveräne Leistung. Auch der Torschütze rechtfertigte die in der zweiten Halbzeit defensive Marschroute. „Wir sind gut gestanden. Das zeigt auch die Qualität eines Teams, so einen dreckigen Sieg mal über die Zeit zu bringen“, sagte Hinterseer und ergänzte: „Bei den Temperaturen und dem tiefen Platz waren beide Mannschaften mit ihren Kräften am Ende. Wir wollten deshalb die Null halten, dann konnte nicht mehr viel passieren.“ Und Leckie, der von seinen ehemaligen Teamkameraden herzlich begrüßt worden war, bescheinigte seinem FC-Team genau die richtige Einstellung. „In Frankfurt ist es nie leicht, schönen Fußball zu spielen. Darum ist es da um so wichtiger, die Zweikämpfe zu gewinnen und die zweiten Bälle zu erobern. Genau das haben wir gemacht“, meinte der ehemalige FSV-Stürmer.