Frankfurt
Wegweisend

Eintracht-Trainer Armin Veh erklärt Ingolstadt zum Schlüsselspiel

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Frankfurt (DK) „Das kann jetzt in die eine oder in die andere Richtung gehen. Nach oben oder nach unten. Das muss man nicht dramatisieren, aber das muss man schon wissen.“ Mit beschwörenden Worten stimmte Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh seine Mannschaft auf die Partie beim FC Ingolstadt ein.

Mit neun Punkten liegen die Hessen zwei Zähler hinter dem Aufsteiger – eine Bilanz, die dem Frankfurter Umfeld nicht so ganz schmeckt.

Kein Wunder, dass in der deutschen Finanzmetropole schon ein leichtes Grummeln und Zweifeln eingesetzt hat. Viele halten die Mannschaft schlichtweg für zu durchschnittlich, um höhere Ziele anzustreben. „Wir sind normal kein Uefa-Cup-Anwärter“, sagt auch Veh. Aber er meint damit nicht, dass sein Team nicht die Möglichkeit hat, trotzdem einen solchen Platz zu belegen. „Ich finde uns besser und ausgewogener als in dem Jahr nach dem Aufstieg.“ Da lief die Eintracht letztlich als Sechster ins Ziel. Das ist auch in dieser Saison grundsätzlich drin. „Aber dann brauchst du solche Spiele, die du dann gewinnst.“

Bisher hat das nicht immer geklappt. Einem spektakulären 6:2-Sieg gegen Köln oder dem klaren 4:1-Erfolg in Stuttgart stehen eben auch magere Heimauftritte gegen Augsburg oder Berlin (beide 1:1) gegenüber.

Auch Sportdirektor Bruno Hübner moniert: „Unser Saisonstart hätte besser sein können. Uns fehlen zwei Punkte.“ Mit einem Sieg beim Aufsteiger wäre das Soll erfüllt, und die Eintracht würde dann standesgemäß auch wieder vor dem Bundesliga-Neuling stehen. Dieser überrascht mit seinem Auftreten auch Hübner, den Vater von FCI-Innenverteidiger Benny Hübner. „Es erstaunt mich schon, wie Ingolstadt das macht. Aber die Punkte kommen nicht von ungefähr. Ingolstadt hat eine eingespielte Mannschaft, die an sich glaubt. Da ist viel Leidenschaft und Laufbereitschaft vorhanden. Es macht Spaß, diesem Team zuzusehen“, sagt der 54-Jährige und verteilt nicht wegen seines Sohnes brav Komplimente, sondern vor allem, um sein Team vorzuwarnen. „Die Ingolstädter geben auch bei einem Rückstand nicht nach“, sagt Hübner.

Allerdings hat auch Frankfurt einige Trümpfe in der Hand. Neben Vorjahrestorjäger Alexander Meier sind dies vor allem der erst 19-jährige Spielmacher Marc Stendera sowie die Neuverpflichtung aus Enschede, Luc Castaignos. Der 23-jährige Niederländer hat wie Meier bereits vier Treffer in der drittbesten Offensive der Bundesliga beigesteuert. Veh ist deshalb durchaus optimistisch und prognostiziert: „Mit einem Erfolg könnten wir uns oben festsetzen. Dann wäre alles super, dann hätten wir einen richtig guten Start.“