Unter den FCI-Fans umgehört: "Cohen hat gekämpft wie ein Löwe"

11.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Ingolstadt (dk) Der FC Ingolstadt siegte überraschend am Samstag gegen RB Leipzig mit 1:0. Der Tabellenletzte schlug den Tabellenführer. Es war auch die Rückkehr des Ex-Schanzer Trainers Ralph Hasenhüttl an seine ehemalige Wirkungsstätte. Donaukurier.de hat sich unter den FCI-Anhängern umgehört: über eine spannende Nachspielzeit und den alten Bekannten im Audi-Sportpark.

Die Spannung war zum Greifen. Kaum einen Zuschauer hielt es mehr auf seinem Platz im Audi Sportpark. Volle sieben Minuten ließ Schiedsrichter Markus Schmidt das Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und RB Leipzig nachspielen. Für viele eine Ewigkeit: „Es waren die längsten sieben Minuten meines Lebens“, sagte der 28-jährige FCI-Fan Sebastian Dappa. Für Peter Miller (49) war es ab der 80. Minute „pures Zittern“. „Beim Abpfiff hätte ich beinahe geweint. So glücklich war ich.“

Der Jubel auf dem Feld war natürlich ebenfalls groß, als endlich der Schlusspfiff ertönte. Der FC Ingolstadt gewann mit einem knappen 1:0 gegen RB Leipzig, die vor der Partie noch Tabellenerster waren. Emotional aufgeladen war das Spiel zusätzlich durch die Rückkehr des ehemaligen Ingolstädter Trainers Ralph Hasenhüttl. Sein Abgang im Sommer führte ja bekanntlich zu einigen Verstimmungen im Umfeld. Hinzukommt, dass RB Leipzig als Verein in Teilen der Fußballszene umstritten ist. Für FCI-Anhänger Miller spielten die beiden Aspekte jedoch keine Rolle: Ihm war die Rückkehr von Hasenhüttl „komplett egal“. Denn seiner Meinung nach seien beide Seiten quitt. „Hasenhüttl hat Ingolstadt in die Bundesliga geführt. Dafür hat er seine Gage bekommen. Ingolstadt war ein Sprungbrett für ihn.“ Deshalb sind für ihn „weder Huldigung noch Beschimpfung“ angebracht.

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Die Anfangsphase der Partie ließ erkennen, dass das Spiel einen anderen Verlauf nehmen könnte als viele zunächst dachten: Die Ingolstädter versuchten mit einer aggressiven und laufintensiven Spielweise den Leipzigern möglichst wenig Raum für ihre gefürchteten Konter zu geben. Die Zweikämpfe wurden hart geführt. Infolgedessen ergaben sich auch einige Möglichkeiten aus Standards. Die erste aussichtsreiche Standardposition der Schanzer sollte dann auch gleich zum Tor führen: Roger verlängerte auf Höhe des Fünfmeterraumes eine scharfe Freistoßflanke von Anthony Jung von rechts per Kopf ins Tor (12.).
 

"Fans standen wie ein zwölfter Mann hinter Mannschaft"



Leipzig tat sich immer wieder schwer, Lücken in der Ingolstädter Defensive zu finden. Entscheidenden Anteil hatte die vom Ingolstädter Trainer, Maik Walpurgis, gewählte taktische Ausrichtung: Ingolstadt agierte in der Defensive oft in einem 3-4-2-1 System.

Die Schanzer kämpften und zeigten Leidenschaft - dadurch verhinderten sie auch in der zweiten Halbzeit einige Chancen der Sachsen. Nach Ballverlust tauchte Leipzigs Marcel Sabitzer alleine vor Hansen auf. (52.) Zudem setzte Emil Forsberg auf Hereingabe von Naby Deco Keita nach starker Einzelleistung aus sechs Metern den Ball knapp neben das Tor (88.). Für FCI-Fan Lars Wilhelm (48) war der Mann der Stunde: Almog Cohen. „Er hat gekämpft wie ein Löwe.“ Und stand dabei sinnbildlich für die Mannschaftleistung. „Sie hat alles aus sich herausgeholt und bis zum Ende 100 Prozent gegeben.“ Begeistert war er auch von der Unterstützung der Schanzer-Fans: „Die Emotionen auf dem Platz und den Rängen haben sich wechselseitig begünstigt“, so Wilhelm. „Die Anhänger standen hinter der Mannschaft wie ein zwölfter Mann.“