Ingolstadt
„Stefan Leitl ist die beste Wahl“

Fans des FC Ingolstadt setzen auf „das Urgestein“ – Erster kurzer Auftritt bei öffentlichem Training

23.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr
Die Kinder der Schanzer Fußballschule klatschten die Spieler ab. −Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Als Spieler war er schon einmal Mannschaftskapitän der Schanzer, jetzt also die ganz große Nummer: Stefan Leitl – er feiert nächste Woche seinen 40. Geburtstag – soll den FC Ingolstadt als Interimstrainer endlich in die Spur bringen. Einsatz, Siegeswille, Teamgeist und Zusammenhalt – all das, was unter Maik Walpurgis zuletzt kaum noch erkennbar gewesen ist, soll wieder aufleben.

Die Erwartungen der Fans sind groß, eine stattliche Zahl erschien gestern Nachmittag zum ersten öffentlichen Training auf dem Platz neben dem Audi-Sportpark. „Ich bin überzeugt, dass es mit Leitl beim FCI wieder aufwärts geht“, sagte etwa Erwin Rami (79) aus Manching. 

Es ist Mittwochnachmittag, die Sonne brennt vom Himmel. Nach und nach finden sich etliche Anhänger der Schanzer ein, neugierig auf den ersten Auftritt des Interimstrainers. Das gespannte Warten findet kurz nach halb vier ein Ende. Die Kinder der Schanzer Fußballschule klatschen die Spieler der Reihe nach ab, mit „Superschanzer, Superschanzer“-Rufen begrüßen sie Matip, Lezcano und Co. Kurz danach erscheint Stefan Leitl. Fernsehkameras sind auf ihn gerichtet, Fotografen machen Bilder. Die Zuschauer klatschen und zücken ihre Fotohandys. Dann schießen sich die Profis warm, nachdem Athletiktrainer Jörg Mikoleit eine Runde mit ihnen gedreht hat. Die Stimmung im Team wirkt entspannt. 

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht über den Trainingsauftakt mit Stefan Leitl" tag="" target="_blank" type="Artikel" id="3503174" %>

„Wir werden jetzt jeden einzelnen Fan brauchen“, zitiert der Verein auf seiner Homepage den Interimstrainer. Die Möglichkeit, schon mal auf Tuchfühlung zu gehen, lässt Stefan Leitl gestern freilich aus. Still steht er während des öffentlichen Teils des Trainings in einer Ecke und betrachtet das Geschehen, als ob ihm der Trubel um seine Person zu viel wäre. Mal ein Wort mit FCI-Präsident Peter Jackwerth, mal ein Gespräch mit Co-Trainer Michael Henke – mehr bekommen die Anhänger am Spielfeldrand zunächst nicht von ihm zu sehen.
Auf die Wertschätzung der Fans kann Leitl trotzdem setzen. „Der Stefan ist ein Urgestein, der weiß genau, wo es brennt“, sagt der Manchinger Erwin Rami. „Es geht um mehr Stabilität in der Abwehr, das hat man zuletzt gegen Regensburg ganz deutlich gesehen. Das ist das Manko des FCI. Aber es wird wieder aufwärts gehen“, ist der 79-Jährige fest überzeugt.

„Es kann nur noch besser werden“, schließt sich eine 39 Jahre alte Ingolstädterin seiner Meinung an. Sie besucht jedes Heimspiel der Schanzer und ist auch auswärts meist dabei. Beim Training kann sie nicht so oft zuschauen, aber gestern hat es gepasst, und neugierig war sie auch. „Für mich ist Stefan Leitl die beste Wahl, bevor sie in einem Schnellschuss wieder irgendeinen anderen holen.“

„Ich kenne den Stefan schon ganz lange“, sagt Johann Hettmann aus Gaimersheim. „Er hat immer gute Leistung gebracht und korrektes Verhalten gezeigt. Außerdem hat er einen guten Draht zu den jungen Spielern, und ich hoffe, dass er ihnen auch eine Chance gibt. Der Stefan hat gute Kontakte zur Vereinsführung, das kann in dieser Position nie schaden. Ich bin froh, dass nicht wieder irgendein Unbekannter kommt.“

Als „Schanzer Lausbua“, wie es auf seinem Käppi steht, hat auch der neunjährige Max aus Rudelzhausen eine Meinung: „Die schaffen’s schon“, sagt er und hofft, dass der neue Trainer nun der richtige ist. „Der Hasenhüttl war gut, die anderen zwei nicht so – aber jetzt wird's hoffentlich wieder gut!“