"Ich kann auch sehr unangenehm sein"

Co-Trainer Andre Mijatovic ist beim FC Ingolstadt für die schwierigen Gespräche zuständig

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Co-Trainer Andre Mijatovic (rechts, hier mit Max Christiansen) ist ein Mann klarer Worte. Zuletzt war er besonders gefordert. −Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Zwei Grad, eisiger Wind und ein angefrorener Platz - Fußball macht bei diesen Bedingungen weniger Spaß.

Doch beim FC Ingolstadt herrschte gestern Nachmittag zum Auftakt der Trainingswoche vor dem Spiel bei Erzgebirge Aue (Sonntag, 13.30 Uhr) trotzdem gute Stimmung. Der 3:0-Sieg gegen Fürth hat die Verkrampfung nach der Winterpause gelöst.

"Man merkt schon, dass die Jungs lauter sind. Nach der Niederlage in Regensburg hat die Mannschaft auch engagiert trainiert, aber sie war etwas verkrampft. Mit dem ersten Tor gegen Fürth ist dann der Knoten aufgegangen. Jetzt haben wir gewonnen, aber das heißt nicht, dass wir weniger machen müssen", sagt Co-Trainer Andre Mijatovic, der in den vergangenen Tagen besonders gefordert war. Der einstige Abwehrspieler führte nach der Derbypleite in der Oberpfalz viele Gespräche und redete den Spielern ins Gewissen. "Wir haben 70 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Aber dann bekamen wir ein dummes Tor, und die Körpersprache war nicht mehr da. Das hat mich brutal gestört, und das haben Stefan Leitl und ich direkt und ehrlich angesprochen", sagt der 38-jährige frühere Abwehrspieler und präzisiert: "Wir sind in der Lage, jeden Gegner in dieser Liga zu schlagen, wenn wir an unsere Grenze gehen. Aber es ist eine Kunst, die Jungs immer an die 100 Prozent zu bringen. Wir müssen hart arbeiten, dass die Mentalität an den Spieltagen jedes Mal passt."

Die fehlende Konstanz zieht sich durch die gesamte Saison. Immer wieder gab es Rückschläge, sei es zu Beginn in Bochum (0:2) oder Dresden (2:2), später dann im DFB-Pokal in Paderborn (0:1) oder eben in Regensburg. Dann tritt der Mahner und Kämpfer auf den Plan. "Ich habe schon bei meiner Vorstellung gesagt, dass ich auch sehr unangenehm sein kann. Das wissen die Jungs. Ich habe in meinem Leben viel über die Arbeit und Einstellung geschafft, und das lebe ich auch vor", meint Mijatovic.

Gestern waren keine Grundsatzgespräche angesagt, vielmehr Spielformen und Ballbesitztraining. Nicht mit dabei war der noch angeschlagene Hauke Wahl, früher vom Platz ging Almog Cohen (Leistenprobleme). Dafür kehrte Robert Leipertz nach überstandener Kniestauchung ins Mannschaftstraining zurück. Als Ersatz für Fabijan Buntic, der sich im Training eine Kreuzbandzerrung zugezogen hatte, ist inzwischen U21-Keeper Leon Fischhaber zu den Profis aufgerückt.