Özcan wird zum Held

FC-Torhüter rettet mit seiner Elfmeterparade das 0:0 gegen Fürth

07.04.2014 | Stand 01.02.2017, 14:58 Uhr

Ingolstadt (DK) Es war die beste Saisonleistung des FC Ingolstadt, drei Punkte gab es dafür trotzdem nicht. Beim hochverdienten 0:0 gestern Abend in einer Klassepartie gegen Greuther Fürth brauchten die Schanzer am Ende sogar eine Elfmeterparade von Özcan, um den Punkt zu retten.



„Wir wollen überprüfen, ob wir nach den Heimsiegen gegen 1860 München und Bochum in der Lage sind, daheim auch mal eine Spitzenmannschaft zu schlagen“, hatte Hasenhüttl vor dem Vergleich mit dem Tabellenzweiten gesagt. Entsprechend motiviert legte seine auf zwei Positionen veränderte Elf – Konstantin Engel ersetzte den erkrankten Danilo, der Ex-Fürther Stefan Lex bekam den Vorzug vor Karl-Heinz Lappe – dann auch los.

Vor 7236 Zuschauern, darunter der ehemalige Ingolstädter Coach Michael Wiesinger, Ex-Bundesligatrainer Jörn Andersen und Stuttgarts Teammanager Fredi Bobic – wurden die Gäste früh in der eigenen Hälfte gestört, sodass sich die Fürther zunächst kaum aus der Umklammerung lösen konnten.

 

Sofort ergaben sich die ersten Torchancen. Der extrem motiviert aufspielende Lex marschierte durchs Mittelfeld, legte für Danny da Costa auf, doch dessen Schuss ging über das Fürther Tor (3.). Zwei Minuten später war wieder Lex der Vorbereiter, der dieses Mal für Philipp Hofmann auflegte. Dessen Kopfball parierte jedoch Torwart Wolfgang Hesl (5.).

Ingolstadt blieb am Drücker, hatte nach Eckbällen von Pascal Groß auch gleich die nächsten Chancen. Bei den Kopfbällen von Hofmann (10.) und Andre Mijatovic (13.) war aber erneut Hesl – Fürths Bester bis dahin – auf dem Posten. Toller Auftakt der Ingolstädter, einzig der Führungstreffer fehlte.

Die Gäste aus Fürth brauchten fast 20 Minuten, ehe sie das erste Mal gefährlich in die Ingolstädter Hälfte kamen. Zu behäbig war bis dahin ihr Aufbauspiel, zu gut die Organisation der Ingolstädter. Zudem wirkten die Gastgeber in den Zweikämpfen deutlich griffiger als der Aufstiegskandidat. Trotzdem stockte den Einheimischen kurz darauf der Atem. Zoltan Stieber hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, spielte Nikola Brosinski frei, allein vor dem Ingolstädter Tor fand der jedoch in Ramazan Özcan seinen Meister (20.).

Diese erste Torgelegenheit wirkte wie ein kleiner Weckruf für die Gäste, die nun mutiger wurden. Das Spiel wurde ausgeglichener, das Tempo blieb weiterhin hoch, gute Chancen sprangen für beide Teams aber zunächst nicht heraus. Bis zur 34. Minute. Und wieder waren es die Ingolstädter, die sich im ersten Durchgang – der wohl besten Halbzeit im eigenen Stadion in dieser Saison – weiterhin als das gefährlichere Team präsentierten. Die Fernschüsse von Hofmann (34.) und Groß fanden jedoch nicht ins Ziel.

Was blieb, war die Hoffnung auf mehr Schussglück in der zweiten Halbzeit. Vier Minuten brauchten die Ingolstädter, bis zur ihrer nächsten Gelegenheit. Das Ergebnis blieb jedoch gleich: Lex, der nach einer Ecke am langen Pfosten lauerte, setzte den Kopfball aus kurzer Entfernung über das Tor (49.).

Und die Fürther? Offensichtlich hatte ihr Trainer Frank Kramer in der Halbzeit ein paar passende Worte gesagt, denn sein Team zeigte jetzt deutlich mehr Ambition. Allein, im Aufbauspiel schlichen sich immer wieder Fehlpässe und Ungenauigkeiten ein, weshalb das Ingolstädter Tor selten in Gefahr geriet. Zudem arbeitete die Ingolstädter Defensive weiterhin sehr effektiv, so dass die Gäste nur mit Standards gefährlich wurden. So wie in der 60. Minute als ein 22-Meter-Freistoß von Niko Gießelmann knapp am rechten Pfosten des Ingolstädter Tores vorbei strich.

Die Spannung war zum Greifen als bei den Gästen plötzlich Thomas Pledl mit einem Steilpass in den Strafraum geschickt wurde. Roger ging zu ungestüm dazwischen – Elfmeter für Fürth (77.). Niko Djurdjic lief an, doch der Ingolstädter Keeper Özcan war hellwach, hielt auch den Nachschuss des Serben und rettete damit spektakulär das 0:0 für die Schanzer. Ein Punkt, der Mittelfeldmann Pascal Groß allerdings nicht wirklich zufriedenstellen konnte: „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, weil wir zu nachlässig waren in der Chancenverwertung.“

Ingolstadt: Özcan - da Costa, Mijatovic, Roger, Engel - Groß, Cohen, Morales - Lex (63. Moritz Hartmann), Philipp Hofmann, Caiuby.

Fürth: Hesl - Brosinski, Mavraj, Benedikt Röcker, Gießelmann - Fürstner, Sukalo - Stieber (62. Baba), Pledl (87. Drexler) - Djurdjic, Azemi (87. Trinks).

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover). – Zuschauer: 7236. – Besonderes Vorkommnis: Özcan hält Foulelfmeter von Djurdjic (78.).