Düsseldorf
"Es läuft richtig gut"

Der Pfaffenhofener Raphael Wolf überzeugt im Tor von Spitzenreiter Düsseldorf Vorfreude auf Vergleich mit FCI

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Düsseldorf (DK) Es brauchte am 34. Spieltag noch einen 1:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue. Dann erst hatte Fortuna Düsseldorf in der Vorsaison den Klassenerhalt gesichert. Kaum vorstellbar, wenn man auf die aktuelle Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga schaut. Denn am 14. Spieltag kommt die Fortuna als Spitzenreiter zum FC Ingolstadt.

"Wichtig war, dass wir uns als Mannschaft sehr schnell gefunden haben", erklärt Torhüter Raphael Wolf den bemerkenswerten Umschwung. Der gebürtige Münchner, in seinen Jugendjahren für den FC Tegernbach, den MTV und den FSV Pfaffenhofen aktiv, freut sich auf das Spitzenspiel (Sonntag, 13.30 Uhr) und zählt auf, was die Düsseldorfer in diesem Jahr so stark macht: "Wir sind in die Saison gegangen und wussten selbst nicht, was passiert. Wir haben es aber sofort geschafft, als Kollektiv sehr gut zu verteidigen. Außerdem sind wir vor dem Tor extrem gefährlich und brauchen wenige Chancen, um zu treffen."

Zutaten, die den ehemaligen Bundesligisten längst zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten haben werden lassen. Doch Wolf warnt: "Natürlich ist es schön, dass wir aktuell da oben stehen. Aber allein bis zur Winterpause haben wir noch fünf sehr schwere Spiele vor uns. Und Ingolstadt ist eines davon."

Bereits mit 15 Jahren hatte der heute 29 Jahre alte Wolf die Region verlassen. Über die Stationen SpVgg Unterhaching, Hamburger SV, Kapfenberger SV und Werder Bremen landete er in Düsseldorf und kann inzwischen auf 104 Einsätze in der österreichischen und 48 Partien in der deutschen Bundesliga verweisen.

In Düsseldorf kamen zuletzt die ersten zehn Einsätze in der Zweiten Liga hinzu. Weil sich Stammkeeper Michael Rensing eine Rippe brach, war Wolf plötzlich die Nummer eins - und erhielt nach seinen Einsätzen regelmäßig gute Kritiken.

"Die Entwicklung war bitter für Michael, für ihn tut es mir leid. Aber dadurch habe ich meine Chance bekommen und konnte der Mannschaft zuletzt immer helfen. Ich hoffe, es geht so weiter", sagt Wolf. Viermal blieb er ohne Gegentor und fühlt sich nach eigener Aussage "sehr wohl" bei den Rheinländern. "Es läuft richtig gut. Ich könnte mir vorstellen, hier zu bleiben", sagt Wolf, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft.

Dem Vergleich mit Ingolstadt sieht er mit großer Vorfreude entgegen. Dies sicher auch, weil er im Audi-Sportpark einige bekannte Gesichter begrüßen kann. "Meine Mutter, mein Bruder, mein Onkel, zwei Freunde aus München und der eine oder andere aus Tegernbach und Pfaffenhofen werden da sein", erzählt Wolf.

Ob sie einen Sieg des Spitzenreiters sehen werden? "Einen wirklichen Favoriten gibt es in diesem Spiel nicht. Ingolstadt hat einen Lauf, gehört definitiv zu den Aufstiegskandidaten und hat zudem den Vorteil, dass sie zu Hause spielen. Es wird in jedem Fall ein sehr enges Spiel", sagt Wolf.

Durch die Ausfälle von Kaan Ayhan, Florian Neuhaus (beide gesperrt) und Oliver Fink (muskuläre Probleme) muss Fortuna-Coach Friedhelm Funkel sein Team umbauen. Für Wolf kein Problem: "Wir rotieren ohnehin sehr viel. Unser Trainer ist zudem taktisch immer für eine Überraschung gut. Deshalb mache ich mir da keine Sorgen."