Dresden
Schanzer müssen in Dresden trotz gutem Start 2:2 hinnehmen

FCI verspielt 2:0-Führung

14.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Dresden (DK) Der FC Ingolstadt hat den zweiten Sieg in Folge verpasst. Trotz einer 2:0-Führung reichte es am Ende bei Dynamo Dresden nur zu einem 2:2. Nach einem gutem Start und den Treffern von Marcel Gaus (13. Minute) und Alfredo Morales (23.) sahen die Schanzer schon wie der Sieger aus, ließen sich von den immer stärker werdenden Gastgebern dann aber zu sehr zurückdrängen und kassierten folgerichtig noch den aus Dresdner Sicht absolut verdienten Ausgleich.

Strahlender Sonnenschein und das mit 28484 Zuschauern erstmals ausverkaufte Dresdner Stadion bildeten einen stimmungsvollen Rahmen für den Vergleich der beiden Mittelfeld-Mannschaften. Personell vertraute FCI-Trainer Leitl dabei nahezu komplett der Mannschaft, die vor der Länderspielpause einen überzeugenden 3:0-Erfolg gegen Darmstadt eingefahren hatte. Mit einer Ausnahme: Ausgerechnet der Ex-Dresdner Stefan Kutschke, der zunächst bei seiner Vorstellung von den Dynamo-Anhängern sogar mit verhaltenem Beifall begrüßt wurde, saß zunächst auf der Bank. Für ihn begann Dario Lezcano.

Es dauerte einige Minuten, bis beide Mannschaften ihre Nervosität abgelegt hatten. Während Dresden früh störte, waren die Ingolstädter um Ballkontrolle bemüht und hielten die Gastgeber so von ihrem Tor fern.

Entsprechend überraschend dann der Führungstreffer der Gäste, als sich Sonny Kittel zum ersten Mal auf der linken Seite durchsetzen konnte. Sein Anspiel nutzte Linksverteidiger Marcel Gaus zu einem kurzen Dribbling, ehe er den Ball im Fallen ins lange Eck schob (13.). Die Führung spielte den Schanzern zunächst natürlich die Karten, zumal die Dresdner im Spielaufbau weiterhin zu umständlich agierten. Und so kam es, dass die Gäste, erst durch Alfredo Morales (14.), wenig später dann durch Dario Lezcano (20., 22.), die nächsten Chancen verbuchten.

Morales war es dann auch, der für die Ingolstädter erhöhte. Kapitän Marvin Matip schlug eine Flanke aus dem Halbfeld, die der 27-Jährige völlig freistehend per Kopf zum 0:2 (23.) nutzte. War die Partie damit schon entschieden? Die lautstarken Dresdner Fans und die Dynamo-Mannschaft hatten ganz offensichtlich etwas dagegen. Mit dem Rücken zur Wand erhöhten die Gastgeber nun das Tempo und kamen durch Haris Duljevic (25.) und Manuel Konrad (27.) auch zu ersten guten Chancen.

Für den Anschlusstreffer brauchte es jedoch die Unterstützung von Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen): Nachdem Dresdens Bester, Niklas Kreuzer, in den Ingolstädter Strafraum eingedrungen war, fuhr Gaus das rechte Bein aus. Kreuzer erkannte die Möglichkeit, ließ sich fallen und verführte den Unparteiischen so zu einem zumindest diskussionswürdigen Elfmeterpfiff. Peniel Mlapa nutzte die Chance und verkürzte auf 1:2 (30.).

Nun war wieder Spannung in der Partie. Bis zum Seitenwechsel passierte aber nicht mehr viel – auch weil FCI-Keeper Örjan Nyland den Schuss von Kreuzer (32.) sicher parierte. Nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber aber das aktivere Team und wurden bald mit dem 2:2 belohnt. Nach einer Kreuzer-Ecke und der anschließenden Kopfballverlängerung von Jannik Müller stand Mlapa genau richtig und brauchte den Ball aus sieben Metern nur unter die Latte zu schieben (49.).

Dresden wurde nun immer selbstbewusster, während sich die Ingolstädter kaum noch befreien konnten. Glück für die Gäste dann in der 57. Minute, als nach einem Missverständnis zwischen Nyland und Gaus Dynamo-Spieler Kreuzer freie Bahn hatte, aus spitzem Winkel aber nur das Lattenkreuz traf

Kurz darauf brachte Leitl dann doch noch den Ex-Dresdner Kutschke, der in der inzwischen deutlich emotionaleren Stimmung fortan bei jedem Balkontakt ausgepfiffen wurde. Die weiterhin kampfbetonten Begegnung verflachte in den Folgeminute allerdings. Ein Fernschuss des Dresdners Duljevic (68.), ein Kopfball von Almog Cohen (88.) - mehr wollte beiden Teams nicht mehr gelingen, sodass es schließlich beim aus Ingolstädter sicher etwas glücklichen Remis blieb.

Hier finden Sie die Einzelkritiken zum Spiel.

Stimmen zum Spiel


Stefan Leitl, Trainer FC Ingolstadt: "Nach dem Spiel musste ich mich erstmal sammeln. Bis zum 2:0 waren wir gut im Spiel. Für mich dann nicht nachvollziehbar, wie man in einer solchen Situation Elfmeter pfeifen kann, wenn es überhaupt keinen Körperkontakt gibt. Das hat den Spielverlauf natürlich sehr verändert. In der Schlussphase hatten wir dann sicher auch mal das nötige Quäntchen Glück, sodass wir am Ende diesen Punkt gerne mitnehmen."

Uwe Neuhaus, Trainer Dynamo Dresden: "Wir haben heute von Anfang an richtig Dampf gemacht. Nach dem 0:1 haben wir dann etwas gebraucht, ich habe von draußen aber auch nach dem 0:2 immer geglaubt, dass heute noch etwas möglich ist. In den letzten 20 Minuten war es zwar kein geordnetes Fußballspiel mehr, dennoch hätten wir uns fast noch belohnt. Wir sind aber auch so nicht unzufrieden."

Marcel Gaus, FC Ingolstadt: "Zum wiederholten Mal haben wir eine Fehlentscheidung gegen uns bekommen, was heute besonders weh getan hat. So kommen wir aus dem Tritt, nachdem wir das Geschehen im Griff hatten."

Marvin Matip, FC Ingolstadt: "Bis zum Elfmeter hatten wir das Spiel komplett unter Kontrolle und auch danach noch die besseren Möglichkeiten. Leider kippt die Partie und wir fangen uns durch einen Standard noch den Ausgleich. Danach haben wir gut dagegengehalten und verdient einen Punkt mitgenommen."