Der
Thomas Linke unter Zugzwang

19.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Der Pokal-K.-o. des FC Ingolstadt ist eine Blamage, keine Frage. Aber das alleine wäre noch nicht so schlimm. Schließlich gibt es jedes Jahr einige Überraschungen, siehe Schalke 04, den FC Augsburg, FSV Mainz oder auch den 1. FC Nürnberg. Dieses Mal traf es eben auch die Schanzer. Und selbst die finanzielle Einbuße kann der FC 04 verkraften – Existenzängste kennt man in Ingolstadt dank Audi nicht. Was also wirklich schlimm ist an dem Pokal-Aus, sind die Art und Weise, der Zeitpunkt und die Signalwirkung.

In Überzahl einem Viertligisten unterlegen zu sein und keine Mittel zu finden, diesen ernsthaft in Gefahr zu bringen, geschweige denn, zu bezwingen, ist ein Armutszeugnis. Außerdem kommt der K.o. genau vor dem schwierigen Derby gegen Greuther Fürth, das mit der Euphorie aus Pokalsieg und dem 5:1-Triumph gegen den 1. FC Nürnberg anreist. Verlieren die Schanzer nun auch noch gegen die Franken, ist der nächste Saisonfehlstart im Anmarsch. Ein Szenario, das zwangsläufig Ängste schürt und das erhoffte Interesse am ohnehin kritisch beäugten Klub wieder im Keim zu ersticken droht.

Die Schlüsselrolle in diesen Tagen kommt Sportdirektor Thomas Linke zu. Nur wenn ihm jetzt ein Transfercoup gelingt, der die Mannschaft wirklich nach vorne bringt, kann sich das lange Abwarten lohnen. Dass diese Taktik aber nicht funktionieren muss, hat die vergangene Saison mit all ihren Folgen gezeigt. Linke steht deshalb auch persönlich unter Druck – ein weiterer Fehlstart würde auch seine Kaderplanung infrage stellen.