Kommentar: Schanzer müssen mutig bleiben

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

−Foto: Schuhmann Jürgen

Der FC Ingolstadt hat keine andere Wahl. Seit Wochen muss das Team gegen den Rückstand in der Tabelle ankämpfen, seit Wochen ist klar, dass Unentschieden dem Verein in der aktuellen Situation kaum weiterhelfen. Wer da nur noch auf Defensivfußball setzt, beraubt sich selbst seiner Möglichkeiten.

Entsprechend muss der FCI riskant zu Werke gehen.

Dass darunter die Stabilität des Spieles leidet, belegen die Zahlen: So hat der FCI in den vergangenen neun Spielen immer mindestens einen Treffer kassiert, insgesamt waren es in dieser Zeit 22. Selbst bei den drei wichtigen Siegen während der zurückliegenden Englischen Woche landete der Ball fünfmal im Ingolstädter Tor.

Diese Quote ist ein Problem, keine Frage. Genauso wie das zum Teil übermütige Einsteigen der Defensivakteure - die Patzer von Torwart Martin Hansen und Verteidiger Marcel Tisserand gegen Werder Bremen lieferten hier die nächsten Beispiele und waren völlig unnötig.

Wer dem Team jetzt zu mehr Vorsicht rät, macht aber einen entscheidenden Fehler. Aggressives Anlaufen der Gegner, frühes Pressing und der hohe läuferische Einsatz haben die Mannschaft schließlich starkgemacht. Das Wunder Klassenerhalt wird deshalb nur dann noch gelingen, wenn die Mannschaft mutig bleibt, nach vorne spielt und auch nach eigenen Fehlern das Risiko nicht scheut. Mit vier Zählern Rückstand bei nur noch vier Spielen hat der FCI keine andere Wahl.