"Wir haben kapiert"

Nach zuletzt mäßigen Heimspielen verspricht FCI-Akteur Tobias Schröck gegen Dresden eine Steigerung

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Wird immer wichtiger: Als kompromissloser Zweikämpfer hat Tobias Schröck (links) seinen Platz im Team des FC Ingolstadt derzeit sicher. −Foto: Gebert/dpa

Ingolstadt (DK) Nach fünf Spielen ohne Sieg braucht der FC Ingolstadt am Sonntag gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr) wieder ein Erfolgserlebnis, will er in der 2. Fußball-Bundesliga nicht in ernsthafte Abstiegsgefahr kommen. Neben einem Punkterfolg soll auch die Versöhnung mit den Fans gelingen.

Die höhnischen Gesänge ("Oh, wie ist das schön") während des letzten Heimspieles gegen den VfL Bochum taten weh. "Das war der Tiefpunkt", erklärte FCI-Urgestein Moritz Hartmann, als er nach dem 0:1 auf die teils zynischen, teils ironischen Reaktionen der eigenen Fans angesprochen wurde. Kann die Ingolstädter Elf nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Heimspielen und dabei vier Partien ohne eigenen Treffer am Sonntag die eigenen Fans zurückgewinnen?

Glaubt man Tobias Schröck, dann hat sich die FCI-Mannschaft auf jeden Fall einiges vorgenommen, um die Heimfans wieder auf ihre Seite zu bringen. "Es liegt an uns. Wir müssen auf dem Platz zeigen, was die Fans von uns erwarten und was sie natürlich auch verdienen. Der Funke muss von uns auf die Ränge überspringen", erklärt Schröck im Gespräch mit unserer Zeitung.

Dass dies gelingt, davon ist der 25-Jährige im Vorfeld der Partie gegen den Tabellenneunten überzeugt. "Ich denke, dass unsere Mannschaft schon beim 1:1 in Darmstadt ein anderes Gesicht gezeigt hat. Da konnten die Fans sehen, dass wir kapiert haben." Dabei hatten in der Vorwoche mit Almog Cohen, Stefan Kutschke, Alfredo Morales, Christian Träsch und Dario Lezcano gleich fünf Stammspieler aufgrund von Sperren oder Verletzungen gefehlt. Nach den guten Ansätzen von Darmstadt steht Leitl somit vor der Frage, ob er seine Mannschaft erneut umstellt. Bis auf Lezcano (Knieverletzung) stehen nämlich alle genannten Akteure wieder zur Verfügung.

Gerade im Zentrum und in der Innenverteidigung warten auf den Trainer somit schwierige Entscheidungen. Und es ist ohne Weiteres möglich, dass etablierte Kräfte wie Cohen oder der zuletzt einige Male berücksichtigte Max Christiansen auf der Bank Platz nehmen müssen. Schröck dürfte derweil auf jeden Fall dabei sein - die Frage ist, auf welcher Position?

Als sicher gilt, dass Träsch nach überstandenem Infekt in die Startelf zurückkehrt und als Regisseur vor der Abwehr fungieren wird. Doch wer steht ihm zur Seite? Schröck, der im in Darmstadt praktizierten 4-2-3-1-System als zweiter defensiver Mittelfeldakteur eine gute Partie ablieferte, wäre eine Option. In diesem Fall bliebe Hauke Wahl trotz seiner Unsicherheiten in der Innenverteidigung.

Mindestens genauso wahrscheinlich ist jedoch, dass Leitl neben Träsch auf den ebenso spielstarken wie erfahrenen Morales setzt. Dann dürfte Schröck wieder die Rolle von Innenverteidiger Wahl einnehmen - wie schon in fünf der vergangenen sechs Partien. Wo auch immer er zum Einsatz kommt, eines steht fest: Zweikämpfer Schröck, bisher erst zwölfmal in der Startelf, wird für den FCI in der aktuellen Phase immer wichtiger - und immer selbstbewusster.

"Ich denke, dass ich mit meiner Spielweise die anderen mitreißen kann. Vielleicht nicht als Lautsprecher, dafür aber mit meiner Aggressivität. Auf welcher Position ich zum Einsatz komme, spielt dabei keine Rolle. Der Trainer weiß, dass ich flexibel bin", sagt der Blondschopf.

Der Kampf auf dem Feld dürfte am Sonntag im Übrigen auf der Tribüne von einem Ringen um die akustische Vorherrschaft im Stadion begleitet sein. Rund 10.000 Karten waren gestern verkauft. Zahlreiche Tickets dürften dabei an die lautstarken Dresdner Anhänger gegangen sein, die nicht nur im mit 1720 Fans ausverkauften Gästeblock zu erwarten sind. Schröck appelliert deshalb an die FCI-Anhänger: "Ich hoffe auf viele Ingolstädter - damit es auch wirklich unser Heimspiel wird."