Bremen
Ein Hauen und Stechen

Ex-Ingolstädter Bauer erwartet mit Bremen ein "dreckiges Spiel" gegen den FCI

21.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Schnelle Genesung: Robert Bauer (rechts, vor HSV-Spieler Aaron Hunt) kam nach seinem Bänderriss in der Vorwoche zu einem Kurzeinsatz. Gegen den FC Ingolstadt dürfte der 22-Jährige in der Bremer Startelf stehen. - Foto: Imago

Bremen (DK) Sie gelten als die Überraschung der Rückrunde in der Bundesliga. 23 Punkte hat der SV Werder Bremen im laufenden Jahr gesammelt und ist so auf Tabellenplatz acht geklettert. Mit einem Sieg am Samstag in Ingolstadt (15.30 Uhr) rückt die Qualifikation für die Europa League immer näher.

Mit dem Thema Klassenerhalt braucht man sich beim SV Werder nicht mehr lange aufzuhalten. "Wenn wir da gewinnen, sollte es das gewesen sein", hat Stürmer Max Kruse nach dem 2:1-Sieg in der Vorwoche gegen den Hamburger SV gesagt. Angesichts von inzwischen 39 Punkten auf dem Konto und zuletzt neun Partien ohne Niederlage ist das Abstiegsgespenst längst vertrieben. Bei nur noch zwei Zählern Rückstand auf Rang sechs rückt vielmehr die Qualifikation für das internationale Geschäft zunehmend in den Fokus.

"Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn uns das gelingt, werden wir sehen, wo wir am Ende stehen werden", sagte Robert Bauer, der Ex-Ingolstädter in Reihen der Bremer, vor dem Wiedersehen. Der 22-Jährige brennt auf einen Einsatz, weshalb er kaum drei Wochen nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk mit einem Tapeverband trainiert und am Samstag erstmals wieder von Beginn an spielen will.

Dabei weiß gerade Bauer, der zwischen 2014 und 2016 insgesamt 43-mal in der ersten und zweiten Liga für die Schanzer zum Einsatz kam, was auf ihn und seine Teamkollegen zukommt. Ein "dreckiges Spiel mit vielen Unterbrechungen", so Bauer gegenüber dem klubeigenen TV-Kanal, könnte es am Samstag geben. "Ingolstadt hat eine starke Mentalität. Der Kampfgeist zeichnet den Charakter der Mannschaft aus", so der Verteidiger.

An seine Zeit bei den Schanzern denkt er gerne zurück. "Es waren einfach zwei geile Jahre. Ich freue mich, dass ich am Samstag viele Freunde und Bekannte wieder treffen werde, und würde mich natürlich auch freuen, wenn der FCI die Klasse hält."

Für die Partie im Audi-Sportpark sind die angeschlagenen Lamine Sané und Kruse aller Voraussicht nach wieder einsatzbereit. Beide nahmen am Freitag wieder am Mannschaftstraining teil. Für Mittelfeldspieler Thomas Delaney kommt dagegen ein Einsatz noch zu früh. Der Däne soll nach seinem auskurierten Muskelfaserriss "Anfang nächster Woche wieder ins Training einsteigen", meinte Werder-Trainer Alexander Nouri. Auch Abräumer Philipp Bargfrede ist an diesem Wochenende noch kein Kandidat für die Startelf.

Offen ist zudem, wer die Position von Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic übernimmt. Der Österreicher gilt bei Werder als Standardspezialist und ist ebenso gelbgesperrt wie sein Pendant auf Ingolstädter Seite, Markus Suttner. Junuzovic lieferte bislang drei Assists nach ruhenden Bällen, Suttner erzielte vier Tore direkt und legte darüber hinaus vier weitere auf. Als Nachrücker werden bei Werder Serge Gnabry und Florian Kainz gehandelt.

Trainer Nouri versucht unterdessen, die Spannung hochzuhalten und erinnert seine Profis an die Dinge, die sie in den vergangenen Wochen so stark gemacht hatten. "Ich sage immer: Mut und Aufwand werden belohnt. Das wird auch in Ingolstadt so sein", meinte der 37-Jährige.

Lassen die Konkurrenten 1. FC Köln (gegen 1899 Hoffenheim) und SC Freiburg (gegen Bayer Leverkusen) Federn, dann könnte Werder schon an diesem Wochenende den Sprung auf die internationalen Ränge schaffen. Weitere Chancen dazu folgen, denn mit Hertha BSC und dem 1. FC Köln spielen die Norddeutschen auch noch gegen zwei direkte Konkurrenten.

Gedankenspiele, die Bremens Sportchef Frank Baumann überhaupt nicht behagen. "Wir sind weder theoretisch noch praktisch gerettet", sagt der 41-Jährige. Und "über ungelegte Eier mache ich mir keine Gedanken. Erst einmal wollen wir am Samstag drei Punkte holen".