Bochum
"Wir machen nächste Woche den Sack zu"

Sportdirektor Thomas Linke verspricht den Aufstieg des FC Ingolstadt im Heimspiel gegen Leipzig

10.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:19 Uhr

Gelassen: FC-Sportdirektor Thomas Linke glaubt weiter fest an den Aufstieg. - Foto: Witters

Bochum (DK) Während die Spieler enttäuscht und mit hängenden Köpfen zum Auslaufen an ihm vorbei zurück ins Stadion gingen, stärkte sich Thomas Linke im Kabinengang des Bochumer Stadions mit einem Snack. Gewohnt sachlich analysierte der Sportdirektor des FC Ingolstadt, wie es aus seiner Sicht zur 1:3-Niederlage kam und warum die Aufstiegsfeier des FC Ingolstadt noch einmal verschoben werden musste.

Herr Linke, die Mannschaft hatte schon eine Hand am Aufstieg. Warum hat es dennoch nicht geklappt?

Thomas Linke: Man sieht ja, welche Ergebnisse es derzeit in der Liga gibt. Eine Hand dran, das reicht halt nicht. Ich glaube, dass die Mannschaft heute schon viel wollte. Am Ende hat es nicht gereicht, weil Bochum in der zweiten Halbzeit deutlich besser war als wir.

 

War der Elfmeter der Knackpunkt?

Linke: Wenn wir uns an dieser Entscheidung hochziehen, sind wir falsch beraten. Wir sollten lieber schauen, was wir besser machen können. Gefühlt war es kein Elfmeter, aber das hilft uns jetzt nicht mehr.

 

Was kann die Mannschaft denn besser machen?

Linke: Das soll der Trainer mit der Mannschaft besprechen.

 

Spielen die Nerven eine Rolle?

Linke: Ich denke, grundsätzlich ist das Nervenkostüm okay. Da waren andere Dinge wichtiger. Im ersten Durchgang waren wir die bessere Mannschaft, hatten deutlich mehr Chancen und müssen eigentlich das 2:0 machen.

 

Hat sich die Mannschaft nach der Führung vielleicht zu sehr darauf konzentriert, das Ergebnis über die Zeit zu bringen?

Linke: Sehe ich nicht so. Ich denke vor allem, die Bochumer haben im zweiten Durchgang wesentlich besser gespielt. Wir kamen nicht mehr richtig in unser Pressing, weil der VfL immer wieder die Seiten verlagert hat. Dadurch ergaben sich zu viele Räume und für uns wurde das Verteidigen immer schwieriger.

 

War das Team aus Ihrer Sicht also nicht zu zaghaft?

Linke: Es gehören immer zwei Mannschaften dazu. Wie gesagt, ich denke, dass es Bochum in der zweiten Halbzeit auch gut gemacht hat.

 

Wie groß ist Ihre persönliche Enttäuschung, nachdem der erste Matchball vergeben ist?

Linke: Hier geht es nicht um meine Enttäuschung. Wir sind heute in Führung gegangen, waren auf einem guten Weg, deshalb tut so eine Niederlage aber natürlich doppelt weh.

 

Nachdem doch einige Spieler fehlen, haben Sie Bedenken, dass die Kraft im Saisonendspurt vielleicht nicht reichen könnte?

Linke: Andere Mannschaften haben doch die gleichen Probleme. Sperren, Verletzungen – darauf muss jeder Verein reagieren. Ich glaube schon, dass unsere Mannschaft in der Lage ist, sich in den letzten beiden Partien noch mal zu konzentrieren. Wir werden uns schütteln, und dann nächste Woche den Sack zumachen. Die Kraft dazu sollten wir jedenfalls haben.

 

Die Fragen stellte

Norbert Roth.