Augsburg
Flucht aus dem Alltag

FC Augsburg will sich im Pokal gegen Freiburg Selbstvertrauen für die Bundesliga holen – Kapitän Verhaegh fällt aus

27.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Augsburg (DK) Bis der unbequeme Bundesliga-Alltag den FC Augsburg beim 1:5 in Dortmund gnadenlos einholte, hatte die Flucht davor mit der erfolgreichen Europa-League-Reise nach Alkmaar ganz gut funktioniert. Das DFB-Pokalspiel in Freiburg möchte Trainer Markus Weinzierl heute Abend (19 Uhr) nun für denselben Zweck nutzen.

Mit dem Unterschied, dass es anschließend auch in der Liga wieder besser laufen soll. Im Abstiegskampf steht der FCA vor entscheidenden Wochen.

In zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen, gegen Mainz und Bremen, könnte sich der Tabellenletzte in der Liga schon bald aus der Krise herausarbeiten – oder aber noch tiefer im Abstiegskampf versinken. Die Prioritäten sind somit klar verteilt: „Der Pokal ist wichtig, und wir wollen weiterkommen, aber die Bundesliga ist wichtiger“, sagt Weinzierl, der die Auswärtspartie im Breisgau „losgelöst“ von der aktuellen Situation betrachten möchte. Man wolle sich Selbstvertrauen holen, indem man bei einem „Erstligisten, der momentan in der Zweiten Liga spielt“ in die nächste Pokalrunde einzieht. Am liebsten nach 90 Minuten. Wenn nötig, aber auch erst nach Verlängerung, so wie beim 3:1-Erstrundensieg in Elversberg.

Verzichten muss Weinzierl dabei erneut auf Kapitän Paul Verhaegh, der wegen einer Sprunggelenksverletzung auch für das Heimspiel gegen Mainz am Samstag auszufallen droht. „Es ist unglaublich schwer, eine Prognose zu stellen, wie lange er fehlen wird“, sagt Weinzierl. In Freiburg wird erneut Allrounder Markus Feulner als Rechtsverteidiger einspringen. Der Ghanaer Daniel Opare, eigentlich als Ersatz für Verhaegh verpflichtet, ist nach seinem Muskelfaserriss noch keine Option. „Er hat Trainingsrückstand und noch keine Bindung zur Mannschaft. Das ist ganz normal“, sagt Weinzierl. Im Vergleich zur Bundesliga könne sein Team zumindest ohne großen Druck beim SC Freiburg antreten. „Es gibt bei dieser Partie keine tabellarischen Voraussetzungen“, sagt Weinzierl.

Freiburgs Trainer Christian Streich kennt diese Situation. „Es ist ähnlich wie bei uns damals“, sagt er über die aktuelle Augsburger Phase. Auch der Sportklub steckte während seiner Europapokalsaison 2013/14 im Abstiegskampf, sicherte sich am Ende aber den Klassenerhalt. „Augsburg ist eine Mannschaft mit gestandenen und erfahrenen Bundesliga-Spielern, die in den letzten Jahren Erfolg hatte und richtig Qualität besitzt. Auch genug, um den Klassenerhalt auf jeden Fall zu schaffen“, sagt Streich vor der heutigen Partie. In die nächste Runde einziehen möchte der 50-Jährige mit seiner Elf aber dennoch. „Das ist ein Riesenanreiz“, meint der Freiburger.