Augsburg
Der gefeierte Mann

FC Augsburg hofft im Heimspiel gegen den 1. FC Köln auf Tore des Neuzugangs Sergio Córdova

08.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:31 Uhr

Augsburg (DK) Mit Rückenwind verabschiedete sich Sergio Córdova in die Länderspielpause, mit noch mehr Rückenwind kehrt der neue Hoffnungsträger des FC Augsburg in die Bundesliga zurück. Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln sind am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) aber zunächst andere gefragt.

Es ist nicht genau überliefert, ob Sergio Córdova tatsächlich ein Trikot von Lionel Messi als Geschenk mit nach Augsburg brachte. "Und wenn, dann sollte er es natürlich selbst behalten", sagt sein Trainer Manuel Baum. 89 Minuten lang trug der Venezolaner am Dienstag dazu bei, Messis Argentinier beim 1:1 in der WM-Qualifikation zu ärgern. Córdova bereitete das 1:0 vor, machte in Buenos Aires ein gutes Spiel und kehrte am Donnerstagnachmittag noch selbstbewusster zurück als er Augsburg vor der Länderspielpause verlassen hatte.

Verabschiedet hatte sich der 20-Jährige vor zwei Wochen mit einem Paukenschlag. Und es war durchaus symbolisch, als der ehemalige Augsburger Publikumsliebling und jetzige Gladbacher Raúl Bobadilla an Córdova vorbei die WWK-Arena verließ, während sein Nachfolger dank des 2:2-Ausgleichstreffers gegen Bobadillas neuen Klub der gefeierte Mann war. Bobadilla war die Augsburger Vergangenheit, Córdova ist die Zukunft. So in etwa konnte man die Szene deuten. Die zwei Länderspiele gegen Kolumbien (0:0) und Argentinien verstärkten nun den Hype um das Augsburger Talent. "Das alles zeigt doch, welche Qualität er hat und welchen Stellenwert er auch in seinem Land genießt", sagt Baum, der sich sicher ist: "Er ist ein vernünftiger Junge und kann damit umgehen."

Fraglich ist nun, wie der Stürmer mit den Nachwirkungen der strapaziösen Länderspielreise umgeht. "Wir werden keine fahrlässigen Entscheidungen treffen", sagt Baum, betont aber: "Natürlich ist es generell wichtig, dass wir ihn auf den Platz bringen, damit er Tore schießt wie gegen Mönchengladbach." Für das Heimspiel gegen den 1. FC Köln heißt das wohl: Córdova dürfte als Joker auf der FCA-Bank Platz nehmen.

Andere Augsburger kehrten in diesen Tagen leicht angeschlagen von der Länderspielpause zurück. Bei Ja-Cheol Koo, der sich mit Südkorea für die Weltmeisterschaft in Russland qualifizierte, zwickte die Ferse, beim Griechen Konstantinos Stafylidis der Rücken, Martin Hinteregger hatte für Österreich auf der ungewohnten Außenposition mehr Energie aufwenden müssen als in der Innenverteidigung. Dennoch wird es wohl bei allen für Samstagnachmittag reichen. Nicht so jedoch bei Raphael Framberger, der zwar in Augsburg geblieben war, wegen Knieproblemen aber kaum trainieren konnte. Daniel Opare käme demnach zu seinem Startelfeinsatz. "Er hat eine starke Vorbereitung gespielt, daher habe ich überhaupt keine Bedenken", sagt Baum.

Alfred Finnbogason kam erkältet aus Reykjavik zurück. Der Isländer ist Córdovas potenzieller Partner im Sturm und für den jungen Neuzugang eine Stütze auch außerhalb des Platzes. Als eine von sieben Sprachen spricht Finnbogason fließend Spanisch, Córdovas Muttersprache. Genau wie Finnbogason ist der Venezolaner äußerst lernwillig. "Ich freue mich, dass er sich für Augsburg entschieden hat. Er ist ein junger Spieler mit Entwicklungspotenzial", sagt der Isländer, der am Samstag im Sturm beginnen wird. Je nach Spielverlauf kommt womöglich Córdova irgendwann hinzu. Auf der Gegenseite steht beim 1. FC Köln einer im Sturmzentrum, der ähnlich klingt, aber korrekt Jhon Córdoba heißt. Ganz so genau nimmt es Finnbogason nicht und betont: "Wir haben den besseren Córdova."