Wolfsburg
Jubiläum in der Krise

Ingolstädter Träsch hofft im 100. Ligaspiel für den VfL auf Trendwende

12.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Christian Träsch. -Foto: Witters

Wolfsburg (DK) Was ist bloß los mit dem VfL Wolfsburg? Seit sieben Spielen wartet der Vizemeister und Pokalsieger schon auf einen Sieg. Selbst Manager Klaus Allofs ist von der Heftigkeit der Krise überrascht. "Wir waren vorbereitet, dass es auch mal einen Einbruch geben wird", sagt der 59-Jährige. "Aber dass wir sieben Spiele nicht gewinnen, das hätte ich auch nicht gedacht." Der VfL hat zuletzt am Samstag bei Schalke 04 mit 0:3 verloren und droht, den angestrebten Champions-League-Platz zu verpassen.

Eine lange Verletztenliste und die Formtiefs diverser Spieler hatten immer wieder zu personellen Umstellungen geführt. Tatsächliche Verbesserungen waren aber nicht auszumachen. Im Gegenteil: "Wir entwickeln viel zu wenig Torgefahr und stehen hinten nicht sicher genug. Die Verbindung zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm stimmt einfach nicht. Und dann kommt so ein Spiel zustande", hatte Julian Draxler, selbst nicht in überragender Verfassung, nach der Pleite auf Schalke gepoltert. Kein Wunder, dass Manager Allofs angesichts von Tabellenplatz acht und inzwischen schon acht Zählern Rückstand auf einen direkten Champions-League-Platz konstatiert: "Aktuell sind wir ganz sicher keine Spitzenmannschaft."

Der gebürtige Ingolstädter Christian Träsch, der nach überstandener Grippe am Montag wieder ins Training einstieg und gegen den FCI sein 100. Bundesliga-Spiel für den VfL bestreitet, fordert Geduld. "Ich mache mich deswegen nicht verrückt. Es kann auch ganz schnell wieder nach oben gehen", sagt der 28-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Der ehemalige Nationalspieler verweist als Beispiel auf Borussia Dortmund, die in der Vorsaison die Ruhe bewahrten und sich wieder nach oben arbeiteten. "So muss es auch bei uns sein." Träsch, der beim MTV Ingolstadt das Fußballspielen gelernt hat und 2011 zum VfL kam, ist vom Spiel der Ingolstädter beeindruckt. "Da kämpft jeder für den anderen - und sie haben im Gegensatz zu uns viel Selbstvertrauen. Da sieht man, was das ausmachen kann."

Nach der jüngsten Negativserie geriet auch Trainer Dieter Hecking in die Kritik. Allofs nahm den "Trainer des Jahres" jedoch in Schutz. Es gebe keine Veranlassung, ihn infrage zu stellen, so der 59-Jährige. Hecking hatte zu Wochenbeginn behauptet, dass die Mannschaft derzeit nicht als solche auftrete. "Das stimmt nicht", entgegnet am Freitag allerdings Träsch.

Immerhin gibt es in personeller Hinsicht den einen oder anderen Lichtblick. So kehrt gegen Ingolstadt neben Träsch auch der zuletzt gesperrte Luiz Gustavo zurück. Außerdem könnten Marcel Schäfer und Robin Knoche die zuletzt schwachen Ricardo Rodríguez und Dante ersetzen. Andre Schürrle und Maxi Arnold sind seit Donnerstag wieder im Training und sitzen auf der Bank.