Bundesliga
Unwürdiger Umgang

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Vor etwa zwei Jahren hat der Hamburger SV ein Leitbild veröffentlicht. Dass der norddeutsche Bundesligist nahezu alle sportlichen Ziele, die in dieser Präambel festgehalten sind, inzwischen meilenweit verfehlt hat, ist offensichtlich.

Doch auch die einfachsten Regeln gehen aktuell im Niedergang des Klubs unter. "Wir informieren erst vertraulich nach innen und dann eindeutig nach außen", heißt es beispielsweise in einem Satz. Dieser mag für den nun entlassenen Trainer Bernd Hollerbach wie Hohn klingen.

Denn im Internet kursierten gestern längst die Meldungen, dass der Würzburger entlassen ist. Medien berichteten darüber. Die Fans spekulierten bereits am Sonntag. Selbst die Spieler dürften eingeweiht gewesen sein. Der, der es zuletzt erfuhr, war Hollerbach selbst.

Klar, seine Bilanz im Abstiegskampf ist ernüchternd. Der Auftritt beim FC Bayern war beschämend. Allerdings ist es auch der Umgang mit Hollerbach selbst. Der 48-Jährige ist ein verdienter ehemaliger HSV-Spieler. Er hätte einen anderen Umgang verdient gehabt. Hollerbachs Aus setzt diesem unwürdigen Schauspiel in Hamburg die Krone auf. Der HSV braucht nicht nur einen sportlichen Neustart, sondern auch schnellstmöglich eine verlässliche Vereinskultur.