Platzverweis für den Präsident

FCA-Boss Hofmann poltert in der VIP-Loge – und entschuldigt sich

07.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Ingolstadt (DK) Die harte Elfmeterentscheidung, die schließlich zum 1:2 gegen seinen Klub führte, war für FCA-Präsident Klaus Hofmann zu viel. Als in der 86. Minute der Pfiff von Schiedsrichter Michael Weiner (Ottenstein) ertönte, zeigte der 48-Jährige in der VIP-Loge sein Temperament. Dabei soll ein Stuhl geflogen sein, wenig später musste Hofmann die Loge verlassen.

In den Katakomben machte sich der 48-Jährige erneut Luft: „Die peinlichste Szene des Spieles ist, wenn ich sehe, wie sich der Präsident der Gastgeber über so einen Sieg freut.“ Gemeint war FCI-Boss Peter Jackwerth, der nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen die Faust in den Himmel gehoben hatte. Jackwerth konterte Hofmann: „Peinlich ist, wie der sich 90 Minuten oben aufgeführt hat.“

Am Tag darauf dann die schnelle Entschuldigung aus Augsburg: „Es gab sicherlich während und nach dem Spiel Emotionen, gerade bei einer solchen Fehlentscheidung wie beim Elfmeter. Wenn ich da mit der Emotion etwas über das Ziel hinausgeschossen bin, tut mir das Leid. Es ändert aber nichts an meiner Wertschätzung für Herrn Jackwerth und die Arbeit des FC Ingolstadt“, ließ Hofmann über seine Presseabteilung mitteilen.

Derweil vermuteten die Augsburger Spieler mehr oder weniger offen, dass die Strafstoßentscheidung im direkten Zusammenhang mit den aus Ingolstädter Sicht unglücklichen Entscheidungen in der Vorwoche in Dortmund zusammenhängt. „Ich habe noch nie eine Mannschaft so lange rumjammern hören“, schimpfte Torwart Marwin Hitz. „Wenn das dann auch noch so belohnt wird, muss man sich schon Gedanken machen. Vielleicht sollten wir das jetzt auch so machen.“ Übeltäter Jan Moravek („Ich habe zuerst den Ball gespielt“) und andere wunderten sich vor allem darüber, dass Schiedsrichter Weiner zunächst auf den Ball gezeigt hatte (eigentlich das Zeichen für: ,Der Ball wurde gespielt’, Anmerk. d. Red.), dann aber doch auf den Punkt zeigte.

„Mir fehlen die Worte, wenn der Schiedsrichter sechs Meter danebensteht und das nicht sieht. Es ist besser, wenn ich nichts mehr dazu sage“, schimpfte FCA-Coach Markus Weinzierl. Sein Torwart gab auf Nachfrage dann aber auch zu, dass sein Team nach der 1:0-Führung die Partie unnötig aus der Hand gegeben hatte. „Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir unsere Angriffe nicht mehr richtig zuende gespielt haben und viel zu viele Standards hergeschenkt haben. Da waren wir auch selber Schuld.“

Manager Stefan Reuter nutzte die Chance, um die Position des FCA zum Thema Videobeweis noch einmal klar zustellen. „Wir sind unbedingt dafür, weil es dann weniger Fehlentscheidungen wie heute gibt.“