Schon
Der HSV spart

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass der Bundesligist Hamburger SV klamm ist. Über 100 Millionen Euro groß ist das Loch in der Kasse. Nun griff der Verein zu kuriosen Sparmaßnahmen.

Erstaunlicherweise betrafen diese nicht die Personalkosten des Spieleretats. Dieser liegt weiter unverändert bei über 50 Millionen Euro. Sicherlich wäre das ein Punkt gewesen, wo man schnell einmal viel Geld einsparen könnte. Aber die Verantwortlichen beim HSV waren kreativer.

Dem Magazin "Der Spiegel" liegt ein Papier mit dem Titel "Kostensenkungsprogramm 2016" vor. Es stammt aus dem Datensatz der Enthüllungsplattform "Football Leaks". Daraus geht hervor, wo die Hamburger Verantwortlichen den Geldhahn zudrehen wollten: Blumengeschenke für Angestellte der Geschäftsstelle sollten gestrichen und Klubanzüge für Geschäftsstellenmitarbeiter abgeschafft werden. Außerdem sollte die Rasenheizung nicht mehr auf voller Stärke laufen, um bei den Energiekosten Einsparungen zu erzielen. In einem Vermerk hieß es dazu: "Sollte ein starker Winter kommen, haben wir definitiv ein Riesen-Problem". Außerdem stellt sich zwangsläufig die Frage: Kann man mit Einsparungen bei Geschenken, Anzügen und Elektrizität tatsächlich 100 Millionen Euro Miese ausgleichen? Schwer vorstellbar.

Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass der Verein einen solchen Schuldenberg aufhäuft - trotz des potenten Gönners Klaus-Michael Kühne, der zahlreiche Transfers überhaupt ermöglichte! Dabei behaupten böse Zungen ja schon seit langer Zeit, dass der Verein am Erfolg spart. Was sicherlich auch an der Tabelle abzulesen ist. Der HSV steht in der Bundesliga auf einem direkten Abstiegsplatz. Gut möglich, dass die Nordlichter in der kommenden Saison eine Klasse tiefer spielen müssen. Dann wäre auch ein kompletter Neustart notwendig. Aber halt: Für eine Runderneuerung hat die Raute ja zu viele Ecken. Wir sind also gespannt, wie es beim HSV weitergeht. ‹ŒTimo Schoch