München
Start zur Triple-Jagd

Zum Auftakt der Rückrunde trifft der FC Bayern München auf Fürth – Spieler wollen am Saisonende Titel sammeln

18.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:36 Uhr

München (DK) An diesem Samstag wird tatsächlich wieder Fußball gespielt. Der Beginn der Rückrunde ist zugleich der Start der Triple-Jagd des FC Bayern. Für Trainer Jupp Heynckes zugleich der Auftakt seiner Abschiedstournee.

Dass Jupp Heynckes so etwas noch erlebt! Eine Premiere in der Bundesliga. Dabei ist der 67-Jährige seit rund 49 Jahren im Fußball-Business, seit 34 Jahren im Trainergeschäft. Mit dem FC Bayern empfängt der Coach am Samstag (15.30 Uhr) Greuther Fürth, und das erstmals zu Hause – ein Novum in der Liga-Historie. Im August, zu Beginn der Saison, hatten die Bayern klar mit 3:0 gewonnen. Heynckes wird das ziemlich egal sein, er erwartet nichts anderes als einen Sieg zum Start ins Pflichtspieljahr 2013. Und das, obwohl seit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Wunschtrainer Pep Guardiola am Mittwoch, nun der Geist des Spaniers samt seiner Kurzpass-Philosophie („Tiki-Taka“) über der Rückrunde schweben wird.

So nimmt Heynckes ein halbes Jahr lang Abschied. Keine einfache Situation, gerade nach dem Wirbel der vergangenen Tage, als er scheinbar sein Karriere-Ende zum Juni bekannt gegeben hatte, dann Präsident Uli Hoeneß erwähnte, sein Kumpel hätte eventuell doch „gerne noch ein Jahr weitergemacht“. Am Freitag stellte Heynckes klar: „Ich finde es gut, dass es einen Generationswechsel gibt. Ich kann Pep Guardiola nur beglückwünschen, zum FC Bayern zu gehen.“ Und weiter: „Hier höre ich auf, ja.“ Aber es sei „nicht richtig, dass ich gesagt habe, ich werde meine Karriere beenden“. Vielleicht meldet sich ja doch noch ein Verein – andererseits betonte Heynckes: „Ich werde im Sommer 68, das ist schon über das Rentenalter hinweg.“

Vor der Rente kommt Fürth – und eine Rückrunde, an deren Ende Heynckes die Titel in der Hand halten möchte, die ihm nach der ersten Saison seines dritten Engagements an der Säbener Straße verwehrt blieben. Ob nun etwa ein Motivationsproblem bei den Spielern angesichts des scheidenden Trainers entstehen könnte? Keinesfalls, so Heynckes. „Das Verlangen und Gier nach dem Titel waren von Anfang an da. Die Hinrunde hat gezeigt, dass die Motivation und der richtige Fokus da war.“ Der Coach: „Es ist wichtig, dass wir so weitermachen. Die Truppe kennt mich und weiß, dass wir genau so weitermachen wie bisher. Ich gehe davon, dass die Mannschaft weiter Disziplin und Engagement zeigt.“ Damit meinte er A- und B-Team. Denn gegen Fürth wird die Mannschaft spielen, die in Basel (3:0) am vergangenen Samstag den Ernstfall proben durfte, also mit van Buyten, Müller und Mandzukic – ohne Boateng, Robben und Gomez.

Für den Sonntag hat der FC Bayern ein Testspiel bei der finanziell in Schwierigkeiten geratenen Alemannia aus Aachen ausgemacht. Eine gute Gelegenheit für das B-Team, sich zu präsentieren. Der gesamte Kader will Heynckes im Sommer mindestens einen, möglichst zwei, am besten drei Titel schenken. „Wir stehen in der Pflicht, erst mal diese Saison erfolgreich für unseren jetzigen Trainer zu gestalten“, betonte Kapitän Philipp Lahm.

Und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ermahnte die Mannschaft angesichts der Guardiola-Verpflichtung über die Medien wie auch in einer Kabinenansprache: „Unser Ziel ist es ja nicht, ab 1. Juli Titel zu sammeln, sondern wir wollen in diesem Jahr Titel sammeln.“ Jetzt erst recht also. Ganz in Heynckes’ Sinne. Und was die Meisterschaft betrifft, dürfte die Aufgabe nicht allzu schwer werden: Neun Punkte beträgt der Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen, gar zwölf auf Titelverteidiger Borussia Dortmund.