München
Ausflug in die Hauptstadt

FC Bayern gastiert bei Hertha BSC – Münchner planen aber noch weitere Spiele in Berlin

28.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:55 Uhr

Schöne Erinnerungen: Bei der letzten Berlin-Reise gewann der FC Bayern den DFB-Pokal. Das Spiel am Samstag bleibt titellos. Trotzdem planen die Münchner weitere Berlin-Reisen in dieser Saison. Denn dort findet erneut das Pokalfinale und das Endspiel in der Champions League statt. - Foto: Witters

München (DK) Zweimal war Pep Guardiola mit dem FC Bayern dieses Jahr schon im Berliner Olympiastadion – jedes Mal gab's was zu feiern. Diesmal soll es nur ein Zwischenstopp sein.

Diesen Samstag gibt es für den FC Bayern in der Hauptstadt nichts anderes zu holen als einen ganz normalen Bundesliga-Sieg. Ab 15.30 Uhr geht es gegen Hertha BSC, kein Titel, kein Pokal wartet. Am 25. März machte der Rekordmeister mit einem lockeren 3:1 gegen den Berliner Gastgeber den frühesten Titelgewinn der Liga-Geschichte perfekt – es war Guardiolas erster Streich. Der zweite folgte nur zwei Monate später, am 17. Mai. Damals gewannen die Bayern nach einem dramatischen 2:0 (nach Verlängerung) gegen Borussia Dortmund den DFB-Pokal. Diesen Samstag kommt Guardiola zum dritten Mal in der Hauptstadt vorbei.

Am Morgen vor der Abreise der Bayern verkündete Thomas Müller im sozialen Netzwerk: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Im Olympiastadion will ich diese Saison aber noch öfters spielen.“ Eben. Zwei Chancen gibt es noch. Nächstes Jahr im Frühsommer könnte man dann eventuell das neuerliche Triple perfekt machen. Am 30. Mai steht das DFB-Pokalfinale an, eine Woche später an Ort und Stelle das Champions-League-Endspiel. Werden es Berliner Wochen für die Bayern?

In der Gegenwart wartet Hertha, „eine sehr aggressive Mannschaft“, wie Guardiola am Freitag sagte. Aber auch für die Seinen hatte er lobende Worte übrig trotz der späten Gegentore und der Pleite in der Königsklasse unter der Woche. „Die Stimmung ist gut, obwohl wir verloren haben. Ich bin immer noch stolz auf meine Mannschaft. Es gibt noch viel, was wir verbessern können. Wir sind eine gute Mannschaft, aber nicht perfekt.“

Gelegenheit, die Konzentration bis zur letzten Minute zu schärfen, gibt es also. Und das mit dem bis auf die Langzeit-Verletzten (Thiago, Martínez, Badstuber, Alaba, Pizarro, Lahm, Reina und Starke) kompletten Personal. „Ich denke, alle Spieler sind dabei“, sagte der Trainer, „alle haben das City-Spiel ohne Probleme beendet.“ Für Mario Götze und Thomas Müller, die in Manchester geschont wurden, ist sicher wieder ein Einsatz in der Startelf vorgesehen. Einer der Jungspunde Sebastian Rode und Pierre-Emile Höjbjerg wird wohl auf die Bank müssen – oder beide.

„Es sind die letzten drei Wochen vor Weihnachten. Wir spielen alle drei Tage und können nur wenig rotieren“, beklagte sich Guardiola, dem demnächst nur Pizarro (Muskelbündelriss) wieder zur Verfügung stehen dürfte. Doch ganz stimmt des Spaniers Rechnung nicht. Nach dem Hertha-Spiel folgt eine Woche ohne Termin am Dienstag oder Mittwoch. Ganz ungewohnt. Erst am Nikolaustag steht die nächste Partie an, das Liga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.

Übrigens: Zwei Niederlagen nacheinander gab es unter Guardiola noch nie. Und nach dem 2:3 vom Dienstag dürfte die Mannschaft gereizt sein. Mittelfeldspieler Rode verkündete: „Wir haben das Ziel, bis zur Winterpause keinen Punkt mehr abzugeben.“ Auf 45 Zähler kämen die Bayern dann im Bestfall, zwei weniger als nach der Hinrunde 2013/14.

Die letzten sechs Bundesliga-Partien gegen Hertha BSC hat der FC Bayern sämtlich gewonnen, überhaupt nur eines der vergangenen 21 Spiele gegen den Hauptstadtklub verloren. Kaum vorstellbar, dass sich das diesmal ändert. Schließlich wollen die Bayern auch im kalten November schon mal üben wie es sich so anfühlt, in Berlin wieder mal so richtig Party zu machen.

Einer wird schon am Samstag gefeiert: Abwehrchef Jérome Boateng, geboren in Berlin, der für Hertha einst in der Bundesliga debütierte, soll nochmals für den im Sommer gewonnenen WM-Titel geehrt werden. „Er ist bei Hertha ausgebildet worden, hat die Akademie durchlaufen“, erinnerte Manager Michael Preetz. „Der Junge hat hier seine Wurzeln und eine unglaubliche Entwicklung genommen.“