Man
Vielleicht lieber Training im TV?

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Man nehme die bisherige Zählerausbeute des selbst ernannten Titelanwärters Borussia Dortmund, addiere sie mit der des Möchtegern-Vorzeigeklubs Bayer Leverkusen – und muss dann mit Schrecken feststellen, dass man insgesamt nur auf die Punktezahl kommt, die der FC Bayern nach acht Runden allein schon auf dem Konto hat. Arme Bundesliga.

Beziehungsweise glückliche Münchner, die für die erbärmlichen Leistungen ihrer angeblich ernsthaftesten Verfolger ja nichts können.

Beziehungsweise für die peinlichen Auftritte ihrer jeweiligen Gegner. Null Torschüsse in 90 Minuten – so der „Arbeitsnachweis“ von Werder Bremen am vergangenen Samstag. Glückwunsch in diesem Zusammenhang an alle Fans von der Weser, die aufgrund des Bahnstreiks die Reise an die Isar letztlich doch nicht antraten. Und der TV-Sender „Sky“ sollte sich eventuell überlegen, ab sofort die Trainingseinheiten des FCB live zu übertragen, denn da werden die Bayern-Stars wenigstens gefordert – im Gegensatz zum Liga-Alltag.

Obwohl, am nächsten Sonntag geht’s ja nach Mönchengladbach – zum „Bayernjäger Nummer eins“, wie nach dem souveränen 3:0-Erfolg der Borussia in Hannover schon behauptet wird. Tatsächlich machen Lucien Favre und seine Jungs bislang einen guten Job – unaufgeregt, sachlich, konzentriert. Bloß, ob das schon ausreicht, Pep Guardiolas „Super-Bayern“ ernsthaft herauszufordern? Fakt jedenfalls ist: Ein Münchner Ausrutscher in einer Woche – sorry, liebe FCB-Fans – würde der Bundesliga extrem guttun. Denn dadurch würde sich die Chance zumindest wieder ein bisschen erhöhen, dass die Bayern nicht schon im März als Meister feststehen.