Ingolstadt
Stindl-Gala erfreut Gladbach

Kapitän erntet Lobeshymnen nach seinen drei Toren in der Europa League Im Achtelfinale wartet der FC Schalke

24.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Fußballfans, die am Sonntag in den Audi-Sportpark kommen, können sich freuen. Sie werden Lars Stindl hautnah erleben. Den Mann, der Borussia Mönchengladbach beim 4:2-Erfolg über den AC Florenz mit drei Treffern praktisch im Alleingang ins Achtelfinale der Europa League schoss.

Gut möglich, dass Bundestrainer Joachim Löw den 28-Jährigen nun sogar als Spätberufenen ins Nationalteam holt.

Die Lobeshymnen nach seinem Galaauftritt gegen Florenz, bei dem er mit Toren in der 44., 47. und 55. Minute die Partie drehte und seinem Team den Weg in die nächste Runde ebnete, waren ihm fast peinlich. Nur eines wollte Stindl unbedingt: den Spielball. "Den Ball wollte ich mit nach Hause nehmen, ganz klar. Drei Tore in einem Spiel gelingen einem nicht so oft. Der Ball bekommt einen ganz besonderen Platz bei mir zu Hause", sagte Stindl lächelnd. Der ehemalige FCI-Trainer Markus Kauczinski wird sich mit ihm gefreut haben - Kauczinski trainierte den gebürtigen Speyerer einst in der Jugend des Karlsruher SC und erreichte mit ihm sogar das Finale um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Auch sein aktueller Trainer, Dieter Hecking, schwärmte: "Er ist ein überragender Kapitän, die Art und Weise, wie er die Mannschaft führt, ist sensationell." Stindls Mitspieler huldigten ihm ebenfalls. "Ich liebe dich, Capitano", twitterte der verletzte Ibrahima Traoré, der von zu Hause mitfieberte. "Oh Captain, my Captain", schrieb Oscar Wendt. Zudem gab es für Gladbach dank der überragenden Leistung seines Anführers ein Novum. Erstmals in der Vereinsgeschichte erreichten die Fohlen nach einer Heimniederlage in einem europäischen Wettbewerb noch die nächste Runde.

Inwieweit das ungewünschte Achtelfinal-Los gegen den FC Schalke 04 den Gladbachern am Sonntag bereits im Kopf herumspukt (Hecking: "Ein deutsches Duell braucht keiner. Aber Schalke ist eine reizvolle Aufgabe") oder eventuell die Anstrengungen des Spiels, ist nun die Frage. Eine Nachwirkung ist zumindest, dass Hecking auf Thorgan Hazard verzichten muss. Der belgische Offensivspieler verletzte sich während der Partie am Knie und fehlt mindestens für zwei Spiele. Mit Raffael, der zuletzt wegen einer Oberschenkelverletzung pausieren musste, steht jedoch Ersatz parat.

Fest steht, dass Hecking als Borussen-Trainer sein Team schnell auf Kurs gebracht hat und weiterhin in drei Wettbewerben vertreten ist. "Ich glaube, dass bei uns wieder etwas zusammenwächst", sagt der 52-Jährige, der nun auch in der Bundesliga (Elfter) rasch nach oben klettern will.