Augsburg
Verletzungsmisere

FC Augsburg bangt vor dem Vergleich mit Gladbach um Callsen-Bracker, Hong, Werner und Djurdjic

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Augsburg (DK) Im schlechtesten Fall beendet der FC Augsburg die Hinrunde auf Rang neun – mit mindestens so vielen Punkten auf dem Konto wie in der erfolgreichen Vorsaison. Zum Jahresabschluss kommt Borussia Mönchengladbach in die SGL-Arena.

Eigentlich wollte sich Markus Weinzierl vor dem letzten Spiel dieses Jahres an diesem Samstag (15.30 Uhr) noch nicht zu einem Resümee über das Augsburger Fußballjahr hinreißen lassen. Der FCA-Trainer wollte den Fokus auf das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach legen – und erst anschließend Bilanz ziehen. Darauf angesprochen, konnte sich der 39-Jährige mit seinem Kommentar dazu aber doch nicht zurückhalten. Egal, was am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach passieren würde, es sei schon jetzt eine tolle Halbserie des FC Augsburg. „Mit 27 Punkten auf dem Konto wäre es eine sehr, sehr gute“, sagt Weinzierl. „Mit 24 eben nur noch eine sehr gute“, so der FCA-Coach.

Es ist beruhigend für die Schwaben, dass sie diese 24 Zähler – unabhängig vom Ergebnis gegen die Gladbacher – nun auf jeden Fall mit in die Winterpause nehmen. Also mindestens so viele wie in der Vorsaison, als der Verein die Qualifikation für die Europa League am Ende nur um einen einzigen Punkt verpasste. Im schlechtesten Fall beenden die Augsburger dieses Fußballjahr auf Rang neun. Theoretisch könnte es bei einem Sieg gegen die drittplatzierten „Fohlen“ sogar noch einmal auf einen direkten Champions-League-Rang nach oben gehen.\t

„Wir werden jedenfalls alles dafür tun, um am Jahresende noch einmal einen rauszuhauen“, verspricht Weinzierl zum Abschluss dieser Hinrunde, in der es für die Augsburger wieder einmal Höhen und Tiefen gab. Und in der die Augsburger Verantwortlichen ihren Führungsstil wieder einmal auf beeindruckende Art und Weise demonstrierten: Als der FCA nach zwei Spieltagen mit null Punkten am Tabellenende stand und gegen den Viertligisten 1. FC Magdeburg zudem aus dem Pokalwettbewerb geflogen war, blieben Manager Stefan Reuter, Weinzierl und Co ebenso gelassen wie nach Champions-League-Rang drei am 14. Spieltag. Panik und Aktionismus in Schwächephasen blieben in Augsburg auch in diesem Jahr genauso Fremdwörter wie Überheblichkeit und Großspurigkeit im Falle des Erfolgs.

Dabei gäbe es auch in Augsburg doch immer mehr Gründe, um auch nach außen hin selbstbewusster aufzutreten: 24 Punkte holte der FCA sowohl in der Rückrunde 2012/2013 als auch in der Hinserie 2013/14. Im aktuellen Bundesligajahr sind es saisonübergreifend bislang 52 Zähler. Nach allen Punktspielen 2014 liegt der FC Augsburg vor dem Spiel gegen Mönchengladbach in der Jahrestabelle auf Rang fünf. Eine Stabilität, die ansonsten nur die großen Teams der Liga aufweisen. Der FC Augsburg hat nach wie vor den zweitkleinsten Etat aller Erstligisten.

Ein Anlass also, um das ursprüngliche Ziel Klassenerhalt nun im neuen Jahr dahingehend zu korrigieren? Weinzierl verneint. „Wir spielen in der öffentlichen Wahrnehmung ja ständig an unserem Limit oder darüber. Wenn man ehrlich ist, denkt sich jeder bei zwei Niederlagen von uns: Jetzt brechen sie ein“, sagt er und betont deshalb: „Es macht für mich zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn, unsere Ziele zumindest nach außen hin zu ändern.“

Der Vorsatz für die heutige Partie ist bei den Augsburgern jedenfalls klar definiert: „Wir wollen punkten und auf Sieg spielen“, so ihr Trainer, der dabei mit mehreren personellen Unsicherheitsfaktoren zurecht kommen muss. Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Jeong-Ho Hong, Tobias Werner und Nikola Djurdjic sind vor dem Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Augsburger André Hahn auf Borussia-Seite angeschlagen. Was Weinzierl und sein FCA 2014 in so einem Fall machen: Nicht jammern, elf fitte Spieler auf das Feld schicken und noch ein letztes Mal in diesem erfolgreichen Jahr Gas geben.