Augsburg
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

FCA will sich gegen Gladbach für Gruppenphase der Europa League qualifizieren und dann kräftig feiern

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Augsburg (DK) Der FC Augsburg hat sich für die Europa League qualifiziert, das ist quasi sicher. Am Samstag (15.30 Uhr) geht es in Mönchengladbach nun darum, auf welchem Platz – und damit in welcher Qualifikationsphase – der Verein diese tolle Saison abschließt.

Nein, der Computer streikte nicht, so wie es Markus Weinzierl vermutet hatte. Es müsse doch eine Fehlermeldung erscheinen, wenn Journalisten den Einzug des FC Augsburg in die Europa League in einer Überschrift fixieren wollen, witzelte der 40-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem Saisonfinale. Und Weinzierl strahlte dabei wie selten zuvor. Der FC Augsburg in Europa – das sei die große Überschrift. „Und ob wir letztlich Fünfter, Sechster oder Siebter werden, ist eigentlich egal. Die Saison ist so oder so ein Riesenerfolg“, betonte Weinzierl.

Nun, ganz so egal ist es auf den zweiten Blick dann freilich doch nicht, auf welchem Platz der FCA diese Saison am Samstagnachmittag abschließt und in welcher Phase der Europa League er damit 2015/16 einsteigt. „Natürlich wäre es wichtig, die Qualifikation zu überspringen“, weiß auch Weinzierl. Diese würde den Pflichtspielauftakt schließlich auf den 30. Juli datieren, die Vorbereitung müsste entsprechend angepasst werden. Eine Teilnahme an den Play-offs (20./27. August) oder die direkte Qualifikation für die Gruppenphase (ab 17. September) würde den Augsburgern viel mehr Luft verschaffen.

Weinzierl erwartet von seinem Team in Mönchengladbach deshalb noch einmal einen engagierten Auftritt. Schon nach der 1:2-Heimniederlage gegen Hannover 96 hatte der FCA die Europapokal-Qualifikation zwar so gut wie sicher, das Gefühl – angesichts der unsicheren Konstellation auf den anderen Plätzen – dennoch ein seltsames. „Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende deshalb noch einmal Vollgas Fußball spielen und anschließend Vollgas feiern“, sagte Weinzierl. Am Sonntag um 11 Uhr wird die Mannschaft von ihren Fans am Augsburger Rathausplatz empfangen.

Mindestens den Europa-League-Einzug dürfen die Augsburger nach der laut Weinzierl „erfolgreichsten Saison, die der FCA je gespielt hat“ dann begießen. Um die Schwaben nämlich noch aus den internationalen Plätzen zu verdrängen, müsste Werder Bremen in Dortmund drei Punkte und zwölf Tore auf den FCA aufholen. Eigentlich unmöglich. So wie es auch fast unmöglich schien, dass Weinzierl, der 2012 mit einem Dreijahresvertrag in Augsburg begonnen hatte und inzwischen bis 2019 verlängert hat, am Ende dieser Periode Europapokal-Abende in Augsburg realisiert hat. „Eigentlich müsste ich als Trainer jetzt aufhören. Das ist kaum mehr zu toppen“, sagte der 40 Jahre alte Coach schmunzelnd.

Der Niederbayer macht natürlich weiter, will mit seinem Team in der kommenden Saison stimmungsvolle Europa-League-Abende in der SGL-Arena und spannende Auswärtsreisen in Europa genießen. Mit einem Punktgewinn in Mönchengladbach, wo den Augsburgern unter anderem Paul Verhaegh und Raul Bobadilla (fünf Gelbe Karten) fehlen, wäre der FCA mindestens Sechster und damit – bei einem DFB-Pokalsieg des VfL Wolfsburg – direkt in der Gruppenphase der Europa League. Ziehen die Augsburger sogar an Schalke 04 auf Rang fünf vorbei, ist ihnen die Teilnahme an der Gruppenphase ohnehin sicher. Diese würde internationale Spiele bis Ende des Jahres garantieren. Kaum vorzustellen, was all diejenigen, die über den FC Augsburg berichten, dann wohl in ihre Computer tippen würden.