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Kaufrausch und Sparzwang

31.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

Am Ende der Transferperiode wird die Zweiklassengesellschaft in der Fußball-Bundesliga wieder besonders offensichtlich. Da fehlen den Bayern ein paar Alternativen im Kader, schon machen die Münchner kurz mal 34 Millionen locker, um Mehdi Benatia und Xabi Alonso zu verpflichten.

Und Borussia Dortmund nutzt schnell noch die Gunst der Stunde und holt den früheren Publikumsliebling Shinji Kagawa für acht Millionen von Manchester United zurück. Insgesamt rund 280 Millionen Euro investierten die Bundesligisten in der 52. Saison in ihr spielendes Personal.

Eine stolze Summe, und dennoch ist man im Land des Weltmeisters nach wie vor vergleichsweise bescheiden. Dank der beiden Topklubs FC Barcelona und Real Madrid kommt die spanische Primera Division auf insgesamt 460 Millionen Euro an Transfers und die englische Premier League gar auf astronomische 880 Millionen.

Wie gut, dass der Fußball trotzdem – wenigstens kurzfristig – unberechenbar bleibt. Siehe Swansea City in England. Der erst 2011 in die Premier League aufgestiegene Klub aus Südwales rangiert nach drei Spieltagen mit drei Siegen an der Tabellenspitze, während Manchester United mit seinem exzentrischen Trainer Luis van Gaal und 75-Millionen-Transfer Angel di Maria erst zwei Unentschieden erreichte.

Oder, um in die Bundesliga zurückzukehren, der gelungene Start der Aufsteiger 1. FC Köln und SC Paderborn. Vor allem der Sieg des Neulings aus Ostwestfalen beim Hamburger SV ist für den Bundesliga-Dino eine schallende Ohrfeige. Obwohl die Hanseaten trotz ihrer Misswirtschaft weiterhin Millionen ausgeben können und sich im Schlussverkauf mit Julian Green und voraussichtlich Lewis Holtby noch zwei Spieler angelten, taumelt der Klub weiteren Blamagen entgegen. Bleibt nur zu hoffen, dass Paderborn nicht so schnell die Luft ausgeht und sie in ihrer Außenseiterrolle noch für einige Überraschungen sorgen können.