Starnberg
Statt Titelaspirant nur Punktelieferant

Die Ingolstadt Dukes verlieren auch ihr zweites Regionalligaspiel: Gegen die Starnberg Argonauts heißt es am Ende 26:28

29.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:26 Uhr

Zweites Spiel, zweite Niederlage: Gegen die Starnberg Argonauts unterlagen die Ingolstadt Dukes unglücklich. - Foto: Mundt

Starnberg (DK) Ernüchterung bei den Dukes: Auch in ihrem zweiten Regionalliga-Match setzte es für die Ingolstädter American-Footballer eine bittere Pleite! Mit 26:28 (6:15, 7:6, 8:0, 6:7) unterlagen sie nun bei den Starnberg Argonauts – extrem unglücklich und auch extrem unnötig.

An was liegt es, dass die „Herzöge“ 2012 einfach nicht auf die Beine kommen? Markus Gmeiner, Vize-Klubchef und Kicker in Personalunion, wagt einen Erklärungsversuch: „Wir hatten bislang zwei Gegner, die sich absolut auf Augenhöhe zu uns befanden. Gegen sie hätten wir für einen Sieg definitiv an unser Maximum gehen müssen – aber anscheinend sind wir es nach den eher leichteren Vorjahren nicht mehr gewohnt, unter Leistungsdruck auch das allerletzte Quäntchen aus uns herauszuholen. Das ist eine bittere Pille, aus die wir unsere Lehren ziehen müssen.“

Vom direkten Durchmarsch in die Zweite Bundesliga, der ursprünglich als Saisonziel ausgegeben worden war, spricht bei den Dukes aktuell niemand mehr. „Das haben wir nun nicht mehr selbst in der Hand“, so Gmeiner dazu: „Aber nichtsdestotrotz wollen wir weiterhin eine positive Saison spielen – und schnellstens in die Erfolgsspur zurückkehren.“

Dass es damit nicht schon in Starnberg klappte, lag nur an Nuancen. Eine Ingolstädter Mannschaft in Bestbesetzung hätte die Partie wohl tatsächlich zu ihren Gunsten entschieden – aber genau eine solche stand vor rund 350 Zuschauern eben nicht auf dem Feld. Gerade in der Offensive kamen die Dukes mit dem letzten Aufgebot daher – mit der Konsequenz, dass das Spielsystem ziemlich über den Haufen geworfen werden musste: weg vom spektakulären Pass-, hin zum kräfteraubenden Laufspiel. Headcoach Eugen Haaf und dem neuen Offense-Koordinator Sharam Fardin fehlten am Samstag einfach die Receiver, um den ursprünglichen Stil durchsetzen zu können. Ein Quarterback der Extraklasse hätte in dieser schwierigen Situation sicherlich gut getan, aber einen solchen hatten die „Herzöge“ mit Evan Martin nicht in ihren Reihen: Gelungene Pässe, überraschende Ideen des Kanadiers? Absolute Mangelware . . . Wie es auch gegangen wäre, offenbarte sein Starnberger Gegenüber, Chris Debrowski – mit zahlreichen Toppässen, eigenen Läufen und zwei eigenen Touchdowns als Krönung.

Nun gut, die Dukes gaben im Rahmen ihrer Möglichkeiten definitiv alles an diesem Tag. Gerade ein wieselflinker Walter Pam machte (nicht nur wegen seiner zwei Touchdowns) so richtig Spaß, immer wieder stürzte sich der kleine US-Amerikaner mutig in die Starnberger Defensivreihe. Und wenn den Ingolstädtern im letzten Viertel kein unnötiges Fumble unterlaufen wäre, wenn Martin 20 Sekunden vor Schluss mit vollem Risiko keine Interception geworfen hätte und so weiter, und so weiter . . . Ja irgendwie lag ein Auswärtssieg der Dukes immer wieder in der Luft, schien so greifbar nahe zu sein. Umso bitterer dann die 26:28-Pleite nach vier Vierteln.

Andererseits war der Erfolg der Argonauts nicht unverdient. „Sie zählen ganz klar zu den stärksten Regionalligamannschaften 2012, das haben sie gegen uns nun eindrucksvoll bewiesen“, bestätigt Gmeiner. „Aber trotzdem waren wir ursprünglich der Meinung gewesen, dass wir gegen sie bestehen können . . .“

Ja, der Ingolstädter Vize-Klubchef wirkt nachdenklich. „Vielleicht haben wir die raue Luft in der Regionalliga beziehungsweise die Qualität, die in dieser Spielklasse vorhanden ist, ein bisschen unterschätzt“, so der 37-Jährige. Aber schon jetzt aufgeben, den Kopf in den Sand stecken? Nicht das Ding der „Herzöge“! „Jetzt muss der Knoten eben am kommenden Samstagabend, im Heimspiel gegen die Regensburg Phönix, platzen“, erklärt Gmeiner kämpferisch: „Und das wird er auch! Denn es wird höchste Zeit, dass sich unsere Jungs für alle Mühen und für alle blauen Flecken endlich einmal belohnen.“ Los geht’s um 20 Uhr im ESV-Stadion.