Peutenhausen
Kein Spielplan nach Wunsch

Ingolstadt Dukes sollen mit vier Heimpartien in die GFL 1 starten, um anschließend dreimal in Folge auswärts ran zu müssen

28.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Quarterback bei der Arbeit: Auf Rick Webster (r.) setzen die Ingolstadt Dukes auch in der Saison 2017 wieder große Hoffnungen. Auf die Dienste von Andreas Biendl (l.) müssen sie dann jedoch verzichten, der 33-Jährige wechselt zu den Straubing Spiders. - Foto: R. Lüger

Peutenhausen/Ingolstadt (SZ) Von wegen ein schönes Weihnachtsgeschenk: Der vorläufige Spielplan der GFL 1 Süd fällt nicht wirklich nach dem Geschmack der Ingolstadt Dukes aus. So sollen die "Herzöge" die Saison 2017 mit gleich vier Heimpartien innerhalb von nur fünf Wochen beginnen.

Dementsprechend die erste Reaktion von Headcoach Eugen Haaf. "Das ist schlichtweg eine Katastrophe für uns", so der Peutenhausener: "Wie wollen wir denn unsere Fans dazu animieren, in dieser kurzen Zeit immer wieder in unser Stadion zu kommen? Und wir brauchen die Einahmen durch Eintrittsgelder doch dringend, um in der höchsten Spielklasse überleben zu können."


Katharina Hoffmann aus dem Vorstand der Dukes versucht das Ganze zwar nicht ganz so dramatisch zu sehen - aber auch sie räumt ein, dass sie sich über die vorläufigen Match-Termine "nicht wirklich freut". Die Konsequenz daraus: "Wir werden durchaus versuchen, das eine oder andere noch ändern zu können. Bloß es ist zu befürchten, dass nicht mehr viel zu machen ist", wirkt Hoffmann nicht gerade optimistisch.

Zugegeben, das Premierenmatch der "Herzöge" in der GFL 1 ist ein Kracher: Zu Hause gegen die traditionsreichen Munich Cowboys, der langjährigen Nummer eins in Bayern - das verspricht eigentlich schon jetzt einen Besucherrekord aus Ingolstädter Sicht. Wenn es nicht bereits bei dieser Partie gewisse Probleme gäbe, wie Hoffmann traurig berichtet: "Nach aktuellem Stand können wir am 29./30. April gar nicht in unser gewohntes ESV-Stadion. Wir müssten daher wohl für dieses außergewöhnliche Spiel ins MTV-Stadion umziehen - falls nicht doch noch etwas zu machen ist."

Rein sportlich stellt das Kräftemessen mit den Cowboys gleich zum Saisonauftakt einen regelrechten Traum dar - gerade für Haaf, der in seiner aktiven Zeit ja jahrelang als Leistungsträger bei den Münchnern fungiert hatte. "Ich werde mein gesamtes Leben ein Fan dieses Vereins bleiben. Mich verbinden immer noch zahlreiche Kontakte, zahlreiche Freundschaften mit ihm." So weiß der Ingolstädter Headcoach prompt nicht so recht, ob er sich auf das Punktspiel gegen seinen Ex-Klub wirklich freuen soll. "Einerseits fühlt es sich richtig gut an, andererseits richtig schlecht, gegen die Cowboys ran zu müssen. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust."

Die folgenden Heimpartien gegen die Teams aus Marburg, Kempten sowie dem Saarland fallen da fast ein bisschen ab - ohne jenen Mannschaften zu nahe treten zu wollen. Womit wir wieder bei der anfangs erwähnten Befürchtung wären: Wer hat wirklich Lust auf vier Dukes-Spiele innerhalb von nur fünf Wochen in Ingolstadt - beziehungsweise sogar fünf innerhalb von nur sechs Wochen, wenn man ein für den 22. April geplantes Testmatch (Gegner noch offen) hinzuzählt? "Selbstverständlich war es nie unser Bestreben, dass es zu einer solchen Anhäufung an Heimpartien kommt", betont Hoffmann: "Und natürlich besteht die Gefahr, dass sich die Zuschauer die Rosinen aus diesen Ansetzungen rauspicken." Aber andererseits, so meint das Vorstandsmitglied, würden die "Herzöge" dadurch den Sommerferien ein bisschen aus dem Weg gehen: "In dieser Zeit, die ja ebenfalls alles andere als zuschauerfreundlich ist, müssten wir nach jetzigem Stand nur zweimal zu Hause ran."

Dieses Argument kann den Headcoach jedoch kaum überzeugen: "Wie ich ihn auch drehe und wende - ich kann an diesem vorläufigen Spielplan nichts Positives sehen." Auch in sportlicher Hinsicht empfindet Haaf die vier Heimpartien zu Beginn und dann drei Auswärtsspiele in Folge als "nur schwer akzeptabel": "Grundsätzlich ist ein Match in gewohnter Umgebung etwas ganz besonderes für jeden American-Football-Spieler - gerade bei uns in Ingolstadt. Aber innerhalb von nur wenigen Wochen immer wieder? Da könnte viel Motivation verloren gehen."

Was sich der Peutenhausener deshalb wünscht: "Das letzte Wort über diesen Spielplan darf noch nicht gesprochen sein." So oder so: Seine Vorfreude auf die erste GFL-1-Saison mit den Dukes hat nun einen kleinen Dämpfer erlitten.