Neunkirchen
Weiter auf Play-off-Kurs

K.-o.-Runde rückt für Ingolstädter Erstliga-Footballer nach 31:0-Erfolg bei den Saarland Hurricanes näher

30.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Neunkirchen (DK) Der Hurrikan blies diesmal aus Ingolstadt: Mit 31:0 fegten die Dukes in der 1. Football-Bundesliga am Samstagabend die Saarland Hurricanes vom Feld - und haben nun Platz drei und die Play-off-Teilnahme im Visier.

Da konnte es sich Eugen Haaf sogar leisten, nach der Pause seine Stammkräfte für die nächsten Aufgaben zu schonen. "Heute durfte jeder mal spielen, im letzten Viertel haben wir das Ergebnis nur noch verwaltet", war er überaus zufrieden, zeigte aber auch Mitgefühl für die Gastgeber. "Die Hurricanes waren in ihren Möglichkeiten nach dem neuerlichen Ausfall von Quarterback Alex Haupert sehr limitiert, das war ein ganz schweres Spiel für sie. Dennoch haben sie bis zur letzten Sekunde Vollgas gegeben und nie aufgesteckt. Das verdient großen Respekt."

Weil auch der nach Hauperts erster Verletzung geholte Quarterback Daniel Farley inzwischen nach Finnland weitergezogen ist, wurde kurzfristig Marcus Richardson reaktiviert, der am Samstag wahrlich nicht zu beneiden war. Selten dürfte ein Quarterback in einem einzigen Spiel so oft gesackt worden sein wie der US-Amerikaner. Ganze dreimal nur schafften es die Gastgeber, einen First Down zu erzwingen. In die Nähe der Ingolstädter Endzone gelangten sie nur einmal, doch der Field-Goal-Versuch von Philip Gabel ging auch schief, sodass bei den Pluspunkten am Ende die Null für die Hurricanes stand.

Auch der hochgelobte Wide Receiver Ricardo Miller trat so gut wie nie in Erscheinung, wofür Mike Wittmann eine simple Erklärung hatte. "Das lag natürlich auch daran, dass er mit seinem Quarterback nicht eingespielt ist und dieser zudem seine Stärken im Lauf- und nicht im Passspiel hat", nahm der Ingolstädter Defense Koordinator den erst kürzlich verpflichteten Miller in Schutz.

Wohl dem, der einen so starken Backup-Quarterback hat wie die Dukes. Denn nach der Pause löste Keith Hilson den angeschlagenen Rick Webster ab und machte dabei seine Sache nach kurzer Anlaufzeit sehr gut. "Er hatte nach seiner Verletzung ja nur eine Trainingseinheit mit der Mannschaft, um als Quarterback die Spielzüge einzustudieren. Und dafür hat er seine Sache sehr gut gemacht", lobte Haaf.

Noch mehr freute er sich über den Einstand von Luca Daumenlang als Offense-Koordinator. Der erst 22-Jährige stand nach dem Wechsel von Frank Roser in die USA erstmals in verantwortlicher Position am Spielfeldrand und hat dabei seinen Headcoach voll überzeugt: "Er hat gezockt wie ein alter Hase, geradeso als hätte er nie was anderes gemacht. Er hat nahtlos da angeknüpft, wo Franky aufgehört hat."

Schon frühzeitig gingen die Dukes durch ein Fieldgoal von Zoran Sisak in Führung, die sie dann kontinuierlich ausbauten. Die Footballer des TV beherrschten das Spiel jederzeit und zogen durch Touchdowns von Lorenz Regler, Daniel Balazovic, Richard Samuel und ein weiteres Fieldgoal von Sisak bis zum letzten Quarter auf 25:0 davon. Der Schlusspunkt blieb Kenny Telfair vorbehalten, der nach seiner Rückkehr aus Schwäbisch Hall sein bestes Spiel ablieferte und nach feinem Zuspiel von Hilson mit seinem ersten Touchdown in dieser Saison belohnt wurde. "Ich bin froh, dass ich endlich mal ein paar Punkte gemacht habe. Ich war heute mehrfach nah dran, wurde aber immer im letzten Moment gestoppt. Aber ich war mir sicher: Heute kriege ich noch einen."

Und dann gab Telfair schon die Parole für die nächsten Tage aus: "Jetzt werden wir kurz feiern, und dann müssen wir uns voll und ganz auf das Spiel in Marburg konzentrieren." Bei einem Sieg am Sonntag (16 Uhr) könnten die Dukes einen großen Schritt im Kampf um Platz drei machen, was - darüber sind sich alle einig - für einen Aufsteiger ein Riesenerfolg wäre.