Ingolstadt
Weiter auf Play-off-Kurs

Ingolstädter Footballer setzen sich in der Bundesliga bei den Stuttgart Scorpions mit 39:13 durch

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Ingolstadt Dukes sind in der 1. Football-Bundesliga (GFL 1) weiter auf Play-off-Kurs. Mit einer erneut überzeugenden Leistung setzte sich der Aufsteiger bei den Stuttgart Scorpions mit 39:13 (6:6, 15:0, 12:0, 6:7) durch und baute den Vorsprung auf Platz fünf, der nicht mehr für die Play-offs reicht, auf acht Zähler aus.

Worüber Headcoach Eugen Haaf sich aber besonders freute: "Wir haben gerade das Phänomen, dass immer wieder die Leute, die für die Verletzten nachrücken, einen sehr guten Job machen", meinte Haaf. "Das spricht auch dafür, welche Qualität wir im Kader haben. Doch der Verdienst dafür gehört nicht nur den Spielern, sondern auch meinen Trainern, die hervorragende Arbeit leisten."

In der Tat hatten sich die Dukes-Coaches aufgrund der dünnen Personalsituation einiges einfallen lassen, um die Schwaben, die sich nach ihrem Last-Minute-Sieg gegen die Allgäu Comets und der Verpflichtung des hawaiianischen Wide Receivers Makoa Camanse-Stevens im Aufwind sahen, in Schach zu halten. Zunächst gelang das noch nicht ganz, denn der Neuzugang der Gastgeber startete einen tollen Lauf durch die Abwehrreihen der Dukes und besorgte nach knapp vier Minuten die von den offiziell 1565 Fans stürmisch gefeierte 6:0-Führung. "Was er drauf hat, ist schon beeindruckend, den kannst du nie ganz ausschalten", hatte Haaf ein dickes Lob für Camanse-Stevens parat.

Dennoch stellte sich seine Defense immer besser auf den Mann aus Hawaii ein, und schon bald kamen die Dukes wie gewohnt ins Rollen. Immer wieder glänzte Quarterback Rick Webster mit genialen Pässen, die von den Stuttgartern kaum verhindert werden konnten. Wieder einmal überzeugte Lorenz Regler als sicherer Pass-Empfänger, der seinem Team viele Yards bescherte. Und den ersten Touchdown markierte er dann auch selbst, sodass das erste Viertel mit einem zu diesem Zeitpunkt leistungsgerechten 6:6 beendet wurde.

Dann aber unterstrichen die Footballer des TV, dass sie zu den Top-Teams der Liga gehören und nicht gegen den Abstieg kämpfen müssen. Und das nicht nur wegen ihrer spielerischen Qualitäten, sondern auch aufgrund des unermüdlichen Einsatzes. "Es ist berauschend zu sehen, dass die Jungs immer alles geben. Und dass wir auch mithalten können, wenn wichtige Schlüsselspieler ausfallen", schwärmte Haaf.

Wobei er auch auf die Tatsache verweist, dass er in Stuttgart mit Webster und Joshua Morgan nur zwei Importspieler voll einsetzen konnte, was bei vielen Teams einen deutlichen Leistungseinbruch nach sich ziehen würde. Andrew Berg musste das ganze Spiel über zusehen, und Richard Samuel sollte nur bedingt eingesetzt werden, weil er ebenfalls noch an einer Verletzung laboriert. "Ihn wollte ich nur bringen, wenn es etwas enger wurde", erklärte Haaf. Das tat er dann auch zu Beginn des zweiten Viertels, und prompt war "Sweetfeet" auch erfolgreich und besorgte das 13:6. Die Wende war eingeleitet, der Dukes-Express kam immer besser ins Rollen. Daniel Balazovic, der vor einigen Jahren schon für die Stuttgarter spielte und an alter Wirkungsstätte mehrfach glänzte, erhöhte noch vor der Pause auf 21:6.

Und mit einem Paukenschlag ging es in die zweite Halbzeit: Samuel trug den Kick-off-return über das ganze Spielfeld zum 27:6 in die gegnerische Endzone und nahm den Scorpions rechtzeitig die letzte Hoffnung. Jan Hochschild und Regler setzten sehr zur Freude der mitgereisten rund 300 Dukes-Fans noch zwei Touchdowns drauf, denen die Stuttgarter lediglich noch einen Touchdown durch Malcom Abimbola entgegensetzen konnten.

Bis zum nächsten Highlight, dem Heimspiel gegen die Frankfurt Universe am 15. Juli (18.30 Uhr im ESV-Stadion), haben die Spieler nun Zeit, sich wieder etwas zu regenerieren. "Diese Pause können wir dringend gebrauchen, zumal auch heute wieder einige Spieler angeschlagen wurden - auch wenn diesmal nichts Gravierendes dabei war", sagte Haaf, der sich auf eine etwas entspanntere Zeit für Spieler und Trainer freut. Und zum Schluss hatte er dann noch ein Dankeschön für die gute Arbeit seiner Mannschaft parat: "Ich gebe den Jungs jetzt eine Woche trainingsfrei, damit sie ihre Wunden lecken können. Das haben sie sich verdient."