Ingolstadt
Spiel der verpassten Chancen

Football: Dukes können gegen Frankfurt gut mithalten, kommen am Ende aber mit 17:42 unter die Räder

16.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr

Eine Nummer zu groß: Obwohl die Ingolstadt Dukes um Richard Samuel (links) gegen die Frankfurt Universe anfangs noch gut mithalten können, waren die Gäste am Ende doch zu stark für den Aufsteiger. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) "Es reicht eben nicht, nur drei Viertel guten Football zu spielen", brachte Offense Koordinator Frank Roser das Top-Spiel der Ingolstadt Dukes in der 1. Football-Bundesliga gegen Frankfurt Universe auf den Nenner. Der Aufsteiger erwies sich nämlich lange Zeit als ebenbürtiger Gegner, kam am Ende aber noch mit 17:42 (0:7, 14:14, 0:0, 3:21) unter die Räder.

In der Tat war die Partie bis Anfang des letzten Durchgangs offen, dann aber war der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Das bestätigte auch Frankfurts Headcoach Markus Grahn: "Für uns war es am Schluss leichter, weil die Dukes einen Rückstand aufholen wollten. Dadurch mussten sie mehr riskieren - und das haben wir dann ausgenutzt." Sein Ingolstädter Gegenüber Eugen Haaf hatte eine weitere Erklärung für die am Ende deutlich zu hohe Niederlage: "Wenn du so viele Bälle fallen lässt, wie wir das heute getan haben, hast du gegen eine Klassemannschaft wie Frankfurt keine Chance. In der Hinsicht sind wir uns heute selbst extrem im Weg gestanden", meinte Haaf. "Wir hatten in der ersten Halbzeit genügend Chancen, aber wenn man die nicht nutzt, rächt sich das am Ende."

Bestes Beispiel dafür war der erste Spielzug der Dukes, als Jerome Morris völlig unbedrängt einen einfachen Ball in der Endzone fallen ließ und dadurch die Chance auf eine frühe Führung vergab. "Klar ist das ärgerlich, das hätte uns mit Sicherheit geholfen", trauerte Haaf der vergebenen Großchance nach. "Bis zum Ende des dritten Viertels war das aus unserer Sicht ein Spiel der verpassten Chancen. Das hatten wir schon öfter, aber dann haben wir meist schnell ins Spiel zurückgefunden. Aber gegen einen solchen Gegner ist das nicht drin."

Wie es geht, zeigte der Tabellenzweite wenige Minuten später: Der überragende Quarterback Jaleel Awini bediente Sean Richard, der die 30 Yards bis zur Endzone locker zurücklegte. Doch obwohl die Frankfurter über die mit Abstand beste Defense der Liga verfügen, kamen die Dukes immer wieder nahe an die gegnerische Endzone heran. Nur mit dem erfolgreichen Abschluss haperte es. So war es kein Wunder, dass mit Joshua Morgan ausgerechnet ein Abwehrspieler die beiden einzigen Touchdowns für die Gastgeber erzielte. Den ersten mit einem spektakulären Hechtsprung über die Frankfurter Abwehr zum zwischenzeitlichen 7:7. Nachdem Awini mit einem Lauf über 70 Yards erneut für die Frankfurter Führung gesorgt hatte, war der immer vorbildlich kämpfende Ingolstädter Linebacker Morgan zum zweiten Mal erfolgreich und glich zum 14:14 aus. Doch noch vor der Pause war Silas Nacita für die Universe erfolgreich und erzielte den 21:14-Halbzeitstand.

Nach einem punktelosen dritten Viertel kamen bei den Dukes noch einmal Hoffnungen auf, als Zoran Sisak einen Field-Goal-Versuch zum 17:21 nutzte. Bei zwei Yards Entfernung zur Endzone hätten die Gastgeber vielleicht auch einen vierten Versuch riskieren können, doch weil viele ähnliche Situationen zuvor ungenutzt geblieben waren, entschieden sie sich für die sicherere Variante.

Nutzen sollte ihnen das aber nichts mehr, weil die Gäste gegen die jetzt auch kräftemäßig nachlassende Defense fast mühelos zu drei weiteren Touchdowns durch André Feuerherdt, Nacita und Jeremy Dixon kamen. "Wer das Ergebnis sieht, glaubt gar nicht, dass wir so gut mitgespielt haben", bilanzierte Haaf. Er und seine Trainer-Crew machten ihren Spielern trotz der klaren Niederlage Mut für die weiteren Aufgaben. "Vergesst das Ergebnis, denkt daran, dass ihr mit den Frankfurtern drei Viertel lang mitgehalten habt", gaben die Coaches ihren Akteuren mit auf den Weg.

Jetzt haben die Dukes wieder zwei Wochen Zeit, bis sie zum Rückspiel bei den Saarland Hurricanes in Neunkirchen antreten müssen (29. Juli, 17 Uhr). Haaf hofft, dass die Spieler bis dahin die bittere Schlappe verdaut haben. "Die Pause wird uns sehr guttun, weil alle heute bis an die Grenzen gegangen sind und auch einiges einstecken mussten", meinte der Trainer.