Ingolstadt
Sieg nach Stotterstart

Ingolstädter Footballer feiern nach Rückstand noch 27:7-Erfolg gegen die Saarland Hurricanes

05.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Quarterback Rick Webster (vorn) sorgte im Spiel gegen die Saarland Hurricanes per Touchdown für den Ausgleich im zweiten Viertel. Am Ende siegten seine Dukes klar mit 27:7. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Nach leichten Startschwierigkeiten haben die Ingolstadt Dukes am vergangenen Samstag gegen die Saarland Hurricanes im Heimspiel der 1. Football-Bundesliga im vierten Spiel den dritten Sieg gefeiert. Die nur rund 1000 Zuschauer sahen ein verdientes 27:7 (0:7, 14:0, 7:0, 6:0).

"Wir brauchen immer erst eine Initialzündung", spielte Headcoach Eugen Haaf darauf an, dass der Aufsteiger erst einmal in Rückstand geriet - und das bereits zum dritten Mal in dieser Saison. Eigentlich unnötig, denn die einmal mehr überragende Defense der Gastgeber hatte den dritten Versuch des Teams aus Neunkirchen bereits gestoppt, doch Simon Kürzinger streifte seinen Gegenspieler außerhalb des Spielfeldes, was eine 15-Yard-Strafe nach sich zog. Die Saarländer erhielten einen neuen First Down, den sie dann durch Lukas Hilger zur Führung nutzten. Es war aber auch schon die einzige Aktion, bei der die Hurricanes der Ingolstädter Endzone bedrohlich nahe kamen. Ansonsten hielt das Abwehrbollwerk der Dukes dem Druck der Gäste stand.

"Unsere Abwehr hat einmal mehr einen super guten Job gemacht", freute sich Frank Roser, der allerdings für die Offensive zuständig ist. Diese hatte wiederum einige Probleme, weil etliche vielversprechende Angriffe nicht zu Ende gespielt wurden. "Diese liegen gelassenen Punkte tun natürlich weh, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden, denn das war wieder eine sehr starke Teamleistung", zog Roser dennoch ein positives Fazit - und hatte auch eine Erklärung parat, warum seine Angreifer nicht immer zum Punkterfolg kamen. "Viele unserer Receiver waren leicht angeschlagen, da fehlen einfach die letzten Prozente. Und im Training kannst du auch nicht alle Spielzüge einüben, wenn der eine oder andere Spieler nicht zur Verfügung steht. Ich will wegen der Verletzten nicht jammern, aber das hat sich heute schon bemerkbar gemacht."

Und Haaf ergänzte: "Wir hatten heute nur 38 Spieler zur Verfügung, und dafür haben wir das Optimum herausgeholt. Das war heute kein einfaches Spiel, weil beide Teams unter Zugzwang standen. Für uns war es wichtig, dass wir gewonnen haben, denn damit sind wir unserem Zwischenziel, uns etwas abzusetzen, einen großen Schritt nähergekommen." Mit einem Sieg am kommenden Samstag (16 Uhr) bei den Munich Cowboys könnten die Dukes den folgenden schweren Spielen gegen die Top-Teams deutlich gelassener entgegensehen. "Das wäre ein Befreiungsschlag", hoffte Haaf, in der Landeshauptstadt den Grundstein zum Klassenerhalt zu legen. "Doch", warnte Roser, "wir dürfen nicht glauben, dass das so einfach wird wie beim 45:27 im Hinspiel."

Dennoch, mit einer ähnlich konzentrierten Leistung wie gegen die Hurricanes sollten die Dukes auch diese Hürde nehmen. Am vergangenen Samstag spielte sich fast alles in der Hälfte der Saarländer ab, die sich kaum einmal gegen die Dukes-Defense durchsetzen konnten. Zudem gelangen Max Macek auch noch zwei Interceptions. "Heute bin ich mit meiner Leistung zufrieden", meinte der Abwehrmann der Dukes, der seine Karriere eigentlich schon nach der vergangenen Saison beenden wollte. Ob er es inzwischen bereut, dass er sich noch zu einem weiteren Jahr überreden ließ? "Solange der Erfolg da ist, denkt man darüber nicht nach. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich manchmal schon überwinden muss, wieder ins Training zu gehen. Wenn man schon so lange spielt und dabei auch schon so viel erreicht hat, bräuchte man das eigentlich nicht mehr. Aber momentan macht es noch viel Spaß", sagte der Ex-Nationalspieler.

Seine Interception direkt im Anschluss nach einem nicht gegebenen Touchdown von Jerome Morris brachte die Wende, denn Lorenz Regler nutzte ein Zuspiel von Rick Webster zur erstmaligen Führung. Der Quarterback hatte zuvor den Ausgleich besorgt, als er selbst in die Endzone lief. Im dritten Viertel erhöhte Daniel Belacovic auf 21:7, den Schlusspunkt setzte Joshua Morgan, dem zunächst eine weitere Interception gelang, und der dann goldrichtig stand, als Webster den Ball in die Endzone passte. Die Dukes hatten somit zwei weitere wichtige Punkte in der Tasche - und sich erst einmal in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt.