Ingolstadt
Dukes als Sprungbrett

Thomas Schmidt wird für Football-Nationalmannschaft nominiert Marvin Biegert geht in die USA

04.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr

Bald auch im deutschen Nationaltrikot: Thomas Schmidt (links) nimmt bei den Ingolstadt Dukes als Linienspieler eine Schlüsselrolle ein. Nun wurde er fürs Nationalteam nominiert. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Die Ingolstadt Dukes haben in der 1. Football-Bundesliga bereits ausreichend für Furore gesorgt. Das ist in der Szene nicht unbeachtet geblieben, und so dient der Aufsteiger mittlerweile auch talentierten Nachwuchsspielern vermehrt als Sprungbrett für höhere Ziele.

Davon hat jetzt auch Thomas Schmidt profitiert, der sich bei den Try-outs der deutschen Nationalmannschaft durchsetzen konnte und im Juli bei den World Games in Polen dabei sein wird. Schmidt kam erst vor dieser Saison von den Munich Cowboys nach Ingolstadt und hat sich hier schnell zurechtgefunden. Bei der U 19 schaffte er zwar den Sprung in die Bayern-Auswahl, doch für ein deutsches Auswahlteam war er bislang noch nicht aktiv. "Das ist schon ein tolles Gefühl, weil ich schon so viel in diesen Sport investiert habe und jetzt die Anerkennung dafür erhalte", sagt der 21-Jährige, der in München ein Studium zum Chemieingenieur absolviert.

Auch Dukes-Headcoach Eugen Haaf nimmt die Nominierung Schmidts zufrieden zur Kenntnis. "Gerade Linienspieler wie er fallen im Spiel selten groß auf, aber sie sind für die Mannschaft enorm wichtig. Deshalb freut es mich für ihn sehr, zumal er viel Talent besitzt", sagt er. Das allein aber, weiß Schmidt, ist nicht immer ausschlaggebend.

"Manchmal braucht man einfach auch das nötige Glück, denn bei so einem Try-out ist es nicht einfach, in irgendeiner Form herauszustechen." Jetzt hofft er natürlich, dass er schon beim ersten Spiel am 22. Juli gegen das Team USA zu den Startern zählt. "Das wäre natürlich eine tolle Sache, aber selbst wenn ich nur ein paar Minuten Einsatzzeit erhalten sollte, so wäre ich genauso glücklich. Es ist sehr wichtig, da schon etwas Erfahrung sammeln zu können."

Ähnlich ergeht es Marvin Biegert, der ab August seine Karriere im Mutterland des American Football vorantreiben will. Er hat ein Stipendium für ein College in Illinois erhalten und wird sich deshalb in den nächsten vier Jahren in den USA aufhalten. Dort will er nicht nur seinen Bachelor im Sportmanagement machen, sondern sich auch im Footballteam der Universität mit den großen amerikanischen Talenten messen.

Vier Jahre dauert die Ausbildung, dann kehrt er voraussichtlich nach Deutschland zurück. Ob er dann eventuell wieder für die Dukes spielen wird? "Das ist noch viel zu weit weg, da kann ich jetzt noch gar nichts dazu sagen. Aber grundsätzlich hat es mir hier super gefallen, und ich habe viele Freunde getroffen. Deshalb würde ich das nie ausschließen", hält er sich mit Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt zurück. Im Vordergrund steht für ihn in erster Linie, sich im Uni-Team möglichst bald eine Starterposition zu erarbeiten. Wobei ihm klar ist, dass das alles andere als einfach wird. Der aus Erding gekommene Biegert ist allerdings ehrgeizig genug, sein Ziel zu erreichen.

Wie es zu dem Kontakt mit dem College gekommen ist? "Ein ehemaliger Importspieler der Erding Bulls hat mich empfohlen, und die Videos, die die Verantwortlichen von mir gesehen haben, haben sie wohl überzeugt. Nach ein paar Telefonaten war dann alles klar", schildert Biegert. Sein Abschiedsspiel für die Dukes wird er ausgerechnet gegen Frankfurt (15. Juli, 18.30 Uhr, SV-Stadion) bestreiten - für die Footballer des TV Ingolstadt eines der Saison-Highlights. "Das ist sehr gut, dass ich noch ein Heimspiel gegen Frankfurt bestreiten kann, das macht sicher noch mal riesigen Spaß."