Ingolstadt
Die Auserwählten

Sechs Spieler der Ingolstadt Dukes nehmen an Probetraining der Football-Nationalmannschaft teil Podehl kommt

09.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Ingolstadt (DK) Dass die Ingolstadt Dukes auf einem richtigen Weg sind, zeigt jetzt auch das Interesse des Coaching-Teams der Nationalmannschaft an Spielern des Aufsteigers in die 1. Football-Bundesliga (GFL 1). Gleich sechs Spieler erhielten eine Einladung zu einem Tryout am 25. März in Köln, bei dem potenzielle Kandidaten für die Nationalmannschaft gesichtet werden. Damit beginnt die Vorbereitung auf die World Games vom 18. bis 24. Juli in Breslau.

Die World Games werden alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft des Internationalen Olympischen Komitees an wechselnden Orten ausgetragen. In Polen werden in diesem Sommer mehr als 3500 Athleten zur weltweit größten Sportveranstaltung des Jahres antreten. Die zehnten World Games werden in über 30 Sportarten ausgetragen, darunter neben Football auch Karate, Tauziehen, Faustball, Tanzen oder Klettern.

Ein Hunderter-Kader wird dann im Anschluss an den Kölner Tryout festgelegt. Ein weiteres Tagescamp wird am 25. Mai stattfinden. Wer sich von den Dukes qualifizieren kann, wird sich dann in knapp drei Wochen entscheiden. Von den bereits in der vergangenen Saison bei den Dukes spielenden Akteuren wurden Patrick Engelhardt (Linebacker) und Simon Kürzinger (Defensive Back), der vor zwei Jahren bei der Jugend-Europameisterschaft mit der deutschen Auswahl bis ins Finale vordrang, eingeladen.

Für das gute Scouting der Dukes spricht, dass auch vier der Neuzugänge am Tryout teilnehmen dürfen: Thomas Schmitt (Offensive Line), Lorenz Regler (Wide Receiver), Paul Ziebart (Defensive Line) und Benjamin Achter (Defensive Back).

Inzwischen wurde auch die nächste Neuverpflichtung der Dukes bekannt. Der am 26. Januar in Hamburg geborene Christian Podehl (Foto) kommt von den Regensburg Phoenix nach Ingolstadt. Er ist 1,80 Meter groß und 84 Kilogramm schwer. Er wurde in seiner noch kurzen Football-Laufbahn als Kick- und Punt-Returner sowie als Holder eingesetzt.

Nachdem seine Eltern kurz nach der Geburt nach Kanada gingen, kam Podehl schnell mit der kanadischen Top-Sportart in Kontakt. Schon als Dreijähriger versuchte er sich in Shilo/Manitoba beim Eishockey, was er während des vierjährigen Aufenthalts in Kanada auch beibehielt. 1999 kehrte die Familie nach Deutschland zurück.

Sieben Jahre spielte er zunächst Handball und schaffte dabei auch den Sprung in die Bayernauswahl. "Dann habe ich eine Kombination aus Handball und Eishockey gefunden und bin zum Football gewechselt", berichtet der BWL-Student, der derzeit an seiner Bachelor-Arbeit schreibt. 2013 begann er bei den Salzburg Bulls in der zweiten österreichischen Liga. Wegen seines Studiums zog es ihn ein Jahr später nach Regensburg, wo er sich dem Phoenix-Team anschloss und im Jahr darauf mit fünf Touchdowns und über 500 Receiving Yards großen Anteil daran hatte, dass die Oberpfälzer Meister in der Bayernliga wurden.

Danach folgte ein Auslandsjahr in den USA, in dem er in der College I Division für die Murray State University in Kentucky aktiv war. Danach kehrte er nach Regensburg zurück, fiel aber wegen eines Armbruchs zunächst für ein halbes Jahr aus. Trotzdem schaffte er danach noch drei Touchdowns, rund 300 Receiving Yards und vier Two-Point Conversions. "Ich wollte schon immer so hoch wie möglich spielen. Deshalb hat sich der Wechsel nach Ingolstadt angeboten, zumal die Dukes auch über ein sehr gutes Coaching verfügen", macht er deutlich, warum er sich dem Aufsteiger angeschlossen hat. ‹ŒFoto: privat