Nun hat er also auch noch abgesagt. Das tagelange Rätselraten um die WM-Teilnahme von Dennis Seidenberg ist damit beendet. Und die deutsche Eishockey-Auswahl verliert für die anstehende Weltmeisterschaft in Prag und Ostrau mit dem Stanley-Cup-Sieger von 2011 einen weiteren wichtigen Spieler.
DEB-Präsident Franz Reindl hatte den Verteidiger ohnehin schon abgeschrieben. Bundestrainer Pat Cortina hoffte dagegen noch. Ihm bleibt auch nichts anderes übrig. Nach einer Flut von Absagen ist der WM-Kader dünn besetzt. Ohne die Verstärkung durch sieben Mannheimer Meisterspieler wäre der Weltranglisten-13. beim Saisonhöhepunkt wohl nicht konkurrenzfähig.
Die Gründe für die Spielerabsagen sind verschieden. Viele sind nach eigenen Angaben angeschlagen, andere, wie NHL-Stürmer Marcel Goc, wollen lieber keine Verletzung riskieren. Superstar Sidney Crosby macht sich diese Sorgen nicht, er bekannte sich nur wenige Tage nach dem Play-off-Aus mit den Pittsburgh Penguins zu Team Canada.
Absagen hat es seit dem Ende von Uwe Krupp als Bundestrainer viele gegeben, doch Cortina hörte das „Nein“ auffällig häufig. Ob das an der Teamführung des Italo-Kanadiers liegt, am steten Abstieg der Nationalmannschaft in den letzten Jahren oder einfach nur am Pech – darüber wird fleißig gerätselt.
Fakt ist: Ohne ein stärkeres Bekenntnis der Top-Spieler zur Nationalmannschaft ist das mutige Konzept „Powerplay 26“ mit dem Ziel, bei Olympia 2026 um die Medaillen zu spielen, eine Totgeburt. Jörg Soldwisch
