Nürnberg (DK) Perfekter Rahmen für ein besonderes Jubiläum. In seinem 900. DEL-Spiel hat Kapitän Patrick Köppchen den ERC Ingolstadt mit zwei wegweisenden Treffern zu einem verdienten 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)-Erfolg bei den Nürnberg Ice Tigers geführt. Die rund 200 mitgereisten ERC-Fans feierten den Jubilar nach der spannenden Partie mit Sprechchören.
"Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg, vor allem über die Art und Weise. Das war eine super Mannschaftsleistung. Die Jungs haben mich jung fühlen lassen", sagte Köppchen. "Den Moment will ich jetzt auch genießen, aber am Sonntag müssen wir das Ding wieder durchziehen und dranbleiben", gab der Kapitän bereits das Motto für das Heimspiel gegen Schwenningen (14 Uhr) aus.
Nach zuvor vier Niederlagen in Folge hatte ERC-Trainer Tommy Samuelsson sein Team während einer intensiven Trainingswoche auf das Duell in Franken eingeschworen. "Durch diese Phase müssen wir uns durchkämpfen", meinte der Schwede - und seine Spieler folgten ihm. Mit einer konzentrierten Leistung in der Defensive ließ der ERC Ingolstadt die Gastgeber nicht zur Entfaltung kommen. Besser noch: Die Panther nutzten ihre zahlreichen Puckgewinne in der eigenen Zone zu schnellen Gegenstößen und brachten damit die Nürnberger immer wieder in Verlegenheit.
Das erste Tor der Panther resultierte allerdings aus einem gewonnenen Bully von Darryl Boyce. Köppchen hämmerte die Scheibe in den rechten Winkel (5. Minute). Der 36-Jährige machte sich damit in seinem Jubiläumsspiel selbst das schönste Geschenk. Der Kapitän, dem zu Beginn von den Nürnberger Fans ebenso wie dem zweiten ERC-Jubilar Benedikt Kohl (500. DEL-Spiel) fair gratuliert wurde, ging also voran. Die Folge: Selbst in Unterzahl blieben die Ingolstädter Herr der Lage, und auch der Ausgleichstreffer durch Leonhard Pföderl, der gegen die entblößte ERC-Abwehr alleine durchbrach, brachte die Gäste nicht aus dem Tritt. Zwar musste ERC-Goalie Timo Pielmeier einige Male retten, doch insgesamt waren die Panther gefährlicher. Als Petr Pohl den Puck an den rechten Pfosten schoss, war Petr Taticek im Nachsetzen zur Stelle und staubte zum 1:2 ab (15.).
Mit sehenswertem Eishockey ging es im zweiten Drittel weiter. Auch die Panther knüpften an ihre Leistung an und blieben - im Gegensatz zu den Spielen davor - konzentriert. Und sie wurden dafür belohnt. Als der gute Taticek hinter dem gegnerischen Tor mit starkem Einsatz den Puck eroberte und Pohl bediente, nutzte Patrick McNeill den Abpraller und einen Fehler des alten NHL-Haudegens in Reihen der Nürnberger, Steven Reinprecht, zum 1:3 (32.). Für McNeill, den punktbesten DEL-Verteidiger der Vorsaison, war es der erste Saisontreffer.
Pech für die Panther, die auch zwei Überzahlsituationen der Franken dank weiterhin guter Abwehrarbeit schadlos überstanden, dass Reinprecht seinen Fehler mit einem klugen Pass wieder wettmachte und Torjäger Patrick Reimer den Puck zum 2:3 unter das Quergestänge jagte (36.).
Die gute Partie wurde im Schlussabschnitt zum offenen Schlagabtausch. Die Nürnberger, bei denen die NHL-Verpflichtung Brandon Prust einen recht unauffälligen Einstand gab, drängten auf den Ausgleich, die Ingolstädter konterten. Jean-Francois Jacques verpasste gleich zu Beginn nach einem schönen Spielzug über den etwas glücklos agierenden Thomas Greilinger und Pohl eine gute Chance (43.). Auf der Gegenseite rettete Pielmeier gegen Andrew Kozek (47.) und später mehrfach bei zwei enorm druckvollen Powerplays der Franken. Zudem kassierte Boyce eine zehnminütige Disziplinarstrafe und ist nach seiner dritten großen Strafe am Sonntag gesperrt. Als die Ice Tigers am Ende alles riskierten, machten Köppchen und kurz darauf auch noch John Laliberte mit zwei Treffern ins leere Tor den Sieg perfekt.
Nürnberg Ice Tigers: Jenike - Festerling, Blacker; Syvret, Jurcina; Mebus, Teubert; Weber - Ehliz, Reinprecht, Reimer, Segal, Dupuis, Kozek, Pföderl, Steckel, Möchel; Pfleger, Buzas, Prust.
ERC Ingolstadt: Timo Pielmeier - Kohl, McNeill; Friesen, Salcido; Köppchen, Schopper; Wagner - Irmen, Buck, Laliberte; Pohl, Taticek, Greilinger; Oppenheimer, Boyce, Buchwieser; Thomas Pielmeier, Jacques.
Tore: 0:1 (4:06) Köppchen, 1:1 (10:06) Pföderl, 1:2 (14:22) Taticek, 1:3 (31:46) McNeill, 2:3 (35:49) Reimer, 2:4 (59:17) Köppchen, 2:5 (59:28) Laliberte. - Zuschauer: 5105. - Schiedsrichter: Rohatsch/Schütz. - Strafminuten: Nürnberg 8 - Ingolstadt 14 + 10 Disziplinar (Boyce).
