Ingolstadt
"Wir sind gewarnt"

ERC-Verteidiger Stephan Retzer hat Respekt vor Viertelfinalgegner Düsseldorf

18.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr
Stephan Retzer fühlt sich auch im Angriff wohl. Gegen Play-off-Gegner Düsseldorf müssen die Panther alles geben. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt/Düsseldorf (DK) Die Würfel sind gefallen – der Gegner des ERC Ingolstadt im Viertelfinale der Play-offs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft ist die Düsseldorfer EG. Wenn am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Saturn-Arena die erste Begegnung der „Best-of-seven-Serie“ steigt, erwartet Panther-Allroundspieler Stephan Retzer einen heißen Kampf. „Das wird eine ganz schwere Serie für uns. Düsseldorf hat eine gute Mannschaft, die nur durch ein kleines Tief die direkte Play-off-Qualifikation verpasst hat. Die DEG ist läuferisch sehr stark und hat mit Roach und Hedlund zwei gute Scharfschützen von der Blauen Linie. Wir sind gewarnt“, meinte Retzer.

Die Saisonbilanz gegen Düsseldorf gibt Retzer recht. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ist das Duell der beiden Kontrahenten, die sich in den Play-offs zuletzt im Finale der 2. Bundesliga in der Saison 1999/2000 gegenüberstanden, absolut ausgeglichen. Dreimal endete das Aufeinandertreffen mit nur einem Tor Unterschied. Trainer Rich Chernomaz, der gestern sein Team zu einem lockeren Training versammelte, wird erst ab heute die ERC-Spieler speziell auf den Gegner einstellen.

In Düsseldorf hat der Einzug in die Play-offs derweil eine regelrechte Euphorie entfacht. Nach den klaren Siegen gegen Iserlohn (4:1 und 7:4) kam nach dem sportlichen Erfolg prompt die Nachricht, dass die Stadt Düsseldorf die Zukunft des achtmaligen Deutschen Meisters sicherte. Mit 450 000 Euro stellt sie den noch fehlenden Betrag zur Deckung des Etats für die Spielzeit 2012/2013 über ein Sondersponsoring zur Verfügung. „Dadurch sind wir ein großes Stück weiter gekommen. Ich habe nun grünes Licht bekommen, den Kader für die kommende Saison zusammenzustellen“, sagte der Sportliche Leiter der DEG, Walter Köberle.

Damit ist klar: Eine der wenigen bundesweit bekannten Eishockeymarken bleibt auch nach dem Ausstieg von Groß-Gesellschafter Metro bestehen und spielt weiter in der DEL. Zwar wird der Etat kräftig heruntergefahren und das aktuelle Team zerfällt nach Saisonende. Doch die Spieler haben sich trotzdem viel vorgenommen. „Wir sind heiß und freuen uns auf Ingolstadt“, verkündete Chefcoach Jeff Tomlinson.

In der Euphorie blickt Köberle schon über das Viertelfinale hinaus. „Wir haben eine große Chance. Wenn die Mannschaft das aufs Eis bringt, was sie kann, können wir ganz weit kommen“, sagte Köberle, der nach dem Rücktritt seines Vorgängers Lance Nethery den Neuaufbau der DEG vorantreibt. Jetzt will der Ex-Nationalspieler Nägel mit Köpfen machen und heute die Verpflichtung von neuen Spielern – Nicki Mondt (Hannover) und Tino Boos (Köln) gelten als heiße Kandidaten – und weitere Vertragsverlängerungen bekanntv geben. In der aktuellen Euphorie hat der 63-Jährige bereits einen ganz besonderen Saisonabschluss im Blick: ein Finale gegen den Erzrivalen aus Köln. „Das wäre ein Traum“, bekannte Köberle.

Doch den Traum vom Finale haben auch die Ingolstädter Panther.