Köln
Viele Fans, keine Punkte

ERC Ingolstadt verliert vor rund 800 im Sonderzug mitgereisten Fans mit 2:3 bei den Kölner Haien

21.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Die Führung durch Ingolstadts Benedikt Kohl (links) reichte den Panthern gestern Nachmittag nicht zum Sieg. Die Ingolstädter unterlagen den Kölner Haien mit 2:3. Petr Taticek gelang kurz vor Schluss nur noch der Anschlusstreffer. - Foto: Meyer

Köln (DK) Der ERC Ingolstadt hat nach dem 1:2 gegen Mannheim am Freitag auch das zweite Spiel des Wochenendes verloren. Gestern unterlagen die Panther bei den Kölner Haien mit 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) – trotz der Unterstützung von mehr als 800 im Sonderzug mitgereisten ERC-Fans.

Es war alles bereitet für einen großartigen Ingolstädter Eishockey-Sonntag. Mehr als 800 Fans waren schon am Morgen am Ingolstädter Hauptbahnhof in den „Meisterexpress“ gestiegen, den 14. Sonderzug des ERC-Fanprojekts. Das Ziel: die Stätte des größten Erfolgs in der Vereinsgeschichte, die Lanxess-Arena in Köln, wo die Panther im April mit einem 2:0 im siebten Finalspiel ihren ersten deutschen Meistertitel errungen hatten. Wie vor acht Monaten unterstützten die Panther-Anhänger ihr Team nach Kräften, diesmal gewürzt mit Schmähgesängen für den Vizemeister. „Das war eine Riesenunterstützung, das pusht uns noch mehr“, lobte Christoph Gawlik die Ingolstädter Fans.

Doch anders als im Frühjahr blieben die Punkte gestern in der Domstadt. In einem guten und spannenden Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) behielten diesmal die Kölner vor 15 437 Zuschauern mit 3:2 die Oberhand. Der ERC musste ohne Thomas Greilinger (Magen-Darm-Grippe), Jean-Francois Boucher (Gehirnerschütterung) und Martin Davidek (Reha nach Knöchelbruch) auskommen. Es entwickelte sich zunächst eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe – mit leichten Vorteilen für die Panther im ersten und für die Haie im zweiten Drittel. Benedikt Kohl brachte die Gäste nach zwölf Minuten in Führung, indem er einen Querpass von Derek Hahn aus kürzester Distanz am Kölner Torhüter Danny aus den Birken ins Netz bugsierte. Chancen zu einer deutlicheren Führung ließen der erneut im Sturm aufgebotene Verteidiger Stephan Kronthaler und Ryan MacMurchy aus. „Wir haben in den ersten 30 Minuten gut gespielt. Aber wir müssen Minimum ein oder zwei Tore mehr schießen“, sagte Huras. „Wir tun uns im Moment ein bisschen schwer, Tore zu erzielen. Vielleicht spielen wir auch manchmal ein bisschen zu kompliziert“, sagte Patrick Hager.

Im Mittelabschnitt gelang dem KEC der Ausgleich: Kohl verlor den Puck an der gegnerischen Blauen Linie an Sebastian Uvira. Der vor wenigen Wochen von den Augsburger Panthern an den Rhein gewechselte Stürmer und Sohn von ERC-Nachwuchstrainer Eduard Uvira ließ alle Ingolstädter stehen und verlud auch noch Timo Pielmeier – 1:1 (34.). Der Treffer fiel inmitten einer Kölner Druckphase: Kurz zuvor hatte der Ingolstädter Goalie mit dem Schoner einen Schuss Chris Minards entschärft (29.), dann musste Kapitän Patrick Köppchen als letzter Mann eine Kölner Überzahlsituation unterbinden (30.). Schließlich rettete erneut Pielmeier vor dem einschussbereiten Minard (31.). Der 25-Jährige war es auch, der nach dem Ausgleich gegen Mike Iggulden den zweiten Haie-Treffer verhinderte (35.).

Die Angriffswelle der Gastgeber wurde begünstigt durch einige Ingolstädter Strafzeiten. Auf der Gegenseite hatten die Panther allerdings auch Pech: Die Schiedsrichter übersahen im ersten Durchgang, dass der KEC einmal zu viele Spieler auf dem Eis hatte. Im zweiten Drittel blieb ein klares Foul an Patrick Hager ungeahndet.

Im Schlussabschnitt erarbeiteten sich die Panther durchaus Chancen auf den Sieg, doch insgesamt waren es die Haie, die mehr zuzusetzen hatten. Schon nach 15 Sekunden prüfte der starke Minard Pielmeier, der Ingolstädter blieb Sieger. Drei Minuten später allerdings nicht: Minard fälschte einen Schlagschuss Moritz Müllers zum 2:1 ab (43.). Beim 3:1 war es Alexandre Picard, der den Kölner Konter ermöglichte, den Nick Latta nach toller Kombination abschloss (50.). Es sollte die Entscheidung sein: Mehr als der zweite Treffer durch Petr Taticek, der den Puck im dritten Nachsetzen über die Linie stocherte, gelang Ingolstadt nicht mehr (54.). „Das war unnötig, das hat das Spiel nochmal eng gemacht“, sagte Kölns Trainer Niklas Sundblad.

Schon morgen geht es für die Panther mit dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Straubing (19.30 Uhr, Saturn-Arena) weiter.

 

Kölner Haie: Aus den Birken – Tjärnqvist, Holmqvist; Sulzer, Müller; Lüdemann, Ankert; Zerressen – Gogulla, Falk, Weiß; Minard, Johnson, Iggulden; Ohmann, Stephens, Uvira; Sauvé, Latta, Rankin. – ERC Ingolstadt: Pielmeier – Kohl, Periard; Köppchen, Picard; Friesen, Schopper – Gawlik, Hager, Szwez; Taticek, Buck, MacMurchy; Laliberte, Hahn, Ross; Kronthaler, Barta, Brocklehurst.