Ingolstadt
Viel Aufwand, wenig Ertrag

ERC Ingolstadt wird in Nürnberg trotz Leistungssteigerung nicht belohnt - Am Sonntag gegen Schwenningen

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Einer gegen alle: Angreifer Greg Mauldin (Mitte) war beim 2:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers um David Steckel (rechts) einer der auffälligsten Ingolstädter. - Foto: Zink/Imago

Ingolstadt (DK) Trotz der besten Leistung unter Interimstrainer Larry Mitchell hat der ERC Ingolstadt bei den Nürnberg Ice Tigers den zweiten Sieg in Folge verpasst. Leichtfertige Fehler und eine mangelnde Chancenverwertung führten (mal wieder) zur Niederlage.

An diesem Sonntag (16.30 Uhr) kommen die Schwenninger Wild Wings in die Saturn-Arena.

Nur wenige Minuten nach der Schlusssirene am späten Donnerstagabend saßen fast alle Panther schon wieder im Mannschaftsbus. Co-Trainer Clayton Beddoes analysierte die Partie bereits auf seinem Laptop, als Benedikt Kohl als Einziger noch nach Gründen für das 2:4 in Nürnberg suchte. Viel Zeit blieb dem Verteidiger dafür aber auch nicht. Denn mit mehrmaligem Hupen wurde der 29-Jährige bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass er besser auch in den Bus einsteige. Nach der zehnten Niederlage aus den vergangenen elf Spielen wollte der ERC schnell wieder weg.

"Es wäre mehr drin gewesen. Wir sind nach dem frühen Rückstand gut zurückgekommen, haben es dann aber leider nicht geschafft, etwas mitzunehmen", diktierte Kohl unter Zeitdruck in den Notizblock und ergänzte: "Generell war das Spiel in Ordnung." Das Dilemma der Panther in diesen Tagen ist aber: In Ordnung reicht nicht, um die Talfahrt möglichst schnell wieder vergessen zu machen.

Zwar zeigte der ERC nach einem Zwei-Tore-Rückstand eine starke Reaktion und kam dank Kael Mouillierat (15.) und Patrick McNeill (16.) innerhalb von 75 Sekunden wieder in die Partie zurück. Wie schon bei den ersten beiden Gegentoren durch David Steckel (3.) und Dane Fox (5.) machte es der ERC den Nürnbergern vor den Treffern von John Mitchell (35.) und Steven Reinprecht (57.) aber insgesamt zu leicht. Der kleine Stimmungsaufheller nach dem Sieg bei den Augsburger Panthern 48 Stunden zuvor war damit schnell wieder dahin.

"Trotz kleinerer Aussetzer im ersten Drittel haben wir es sehr konsequent über die Bühne gebracht und in den entscheidenden Momenten die Tore geschossen", stellte Nürnbergs Oliver Mebus fest - und bohrte damit unbewusst in der Wunde der Panther. Schließlich hatte Mouillierat kurz vor dem letztlich entscheidenden Treffer durch John Mitchell die Riesenchance auf die erstmalige Führung liegengelassen.

"Das Selbstvertrauen ist im Moment nicht da, wo es sein sollte", stellte Kohl ernüchtert fest. Interimstrainer Larry Mitchell, der der Mannschaft am Freitag trainingsfrei gab, ist daher erneut gefordert, Aufbauarbeit zu leisten. "Ich versuche das jedes Mal", meinte der 50-Jährige, der in seinem vierten Spiel als Interimstrainer erstmals in der Kabine laut wurde. "Nur draufzuhauen wäre in unserer Situation aber verkehrt. Es war wieder viel Positives in unserem Spiel - auch wenn das vielleicht keiner mehr hören kann", ergänzte Mitchell. Wie so oft in dieser Saison sprach auch in Franken das Schussverhältnis (40:26) deutlich für die Panther.

Eine Statistik, die den ERC-Fans vor der Partie gegen Schwenningen allerdings Sorgen bereiten dürfte, ist die desaströse Bilanz in der Saturn-Arena. Mit lediglich zwölf Punkten aus zwölf Partien belegen die Ingolstädter in der Heimtabelle nämlich den letzten Rang. Um dies zu ändern und die direkten Play-off-Plätze nicht schon zur Saisonhalbzeit weiter aus den Augen zu verlieren, ist ein Sieg für die Panther daher beinahe schon Pflicht. Vielleicht wollen am Sonntag dann ja die Wild Wings schnell wieder die Heimreise antreten.
 

ERC INGOLSTADT IN KÜRZE 

 

  • Personal: Der ERC Ingolstadt bangt vor dem Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings (Sonntag, 16.30 Uhr) um den Einsatz von Dustin Friesen. Der Verteidiger zog sich am Donnerstag bei den Nürnberg Ice Tigers (2:4) eine Oberkörperverletzung zu. „Sein Einsatz ist fraglich“, sagte Interimstrainer und Sportdirektor Larry Mitchell. Friesen war nach einem Check von Yasin Ehliz gegen die Bande geprallt und konnte die Partie danach nicht mehr fortsetzen.

 

  • Nominierung: ERC-Förderlizenzspieler Christoph Kiefersauer ist von U 20-Bundestrainer Christian Künast in den vorläufigen Kader für die WM in Courchevel/Meribel (ab 10. Dezember) berufen worden.

 

  • Kindertag: Der ERC feiert rund um die Partie gegen Schwenningen das zehnjährige Jubiläum von „Goals for Kids“. Neben einer Tombola zugunsten des Kinderhilfsvereins erhalten die Einrichtungen Spendenchecks in einer Höhe von 37 500 Euro. Bereits am Samstag (12.30 Uhr) lädt zudem der Hauptverein zum „Kids-on-Ice-Day“ in der Saturn-Arena ein.