Also
Überfällige Verpflichtung

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Also doch: 16 Spieltage vor Ende der Hauptrunde hat der ERC Ingolstadt auf die Ausfälle von John Laliberte (Hand) und Petr Pohl (Knie) reagiert und mit Björn Svensson die überfällige Nachverpflichtung getätigt. Bis auf den EHC München, die Grizzlys Wolfsburg und die Straubing Tigers legten bereits alle Klubs aus den Top Ten personell nach, um im Kampf um die Play-offs so lange wie möglich mithalten zu können.

Dieser Zug ist für den Meister von 2014 nun aber wohl schon abgefahren - zumindest was die direkte Qualifikation für die K.-o.-Runde betrifft. Mit XXXX Punkten Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz scheint der Umweg über die Pre-Play-offs unausweichlich; das selbsterklärte Saisonziel wäre verfehlt.

Warum reagieren die Ingolstädter deshalb erst jetzt? Sportdirektor Jiri Ehrenberger und Trainer Tommy Samuelsson wiederholten zwar stets, dass der Markt nicht viele Alternativen hergebe. Dabei gibt es rund 80 Kilometer südwestlich das beste Gegenbeispiel. Schließlich hat dort, bei den Augsburger Panthern, der vor etwa drei Wochen verpflichtete Justin Shugg mit acht Punkten in acht Partien erheblichen Anteil daran, dass die Schwaben allmählich für das Play-off-Viertelfinale planen können. Und wenn sich ein Klub wie der AEV den ehemaligen KHL-Profi leisten kann, dann ist der ERC dazu auch im Stande.

Stattdessen bleibt der Eindruck haften, dass man bei den Panthern die durchaus vorhandenen Alternativen nicht auf dem Zettel hat. Dass mit Svensson nun ausgerechnet ein Spieler von Samuelssons Heimatklub Färjestad BK an die Donau wechselte, lässt ebenfalls tief blicken. Denn es hatte offenbar des Fachwissens des schwedischen Trainers bedurft, dass der Zwei-Wege-Stürmer nach Ingolstadt kam. Es wäre in jüngster Vergangenheit nicht die erste Verpflichtung eines ausländischen Akteurs, in der der eigentliche Sportdirektor lediglich eine Nebenrolle einnahm.