Ingolstadt
"Taticek ist ein Vorbild"

Trainer Huras und Sportdirektor Ehrenberger setzen auf den Spielmacher

11.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Petr Taticek (rechts), hier gegen Augsburgs Torwart Markus Keller, ist einer der spektakulärsten Spieler beim ERC Ingolstadt. Der 31-jährige Stürmer und Spielmacher soll die Panther auch in den kommenden drei Jahren führen - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Panther stecken zwar erst mitten in der Saison, aber vor den beiden Auswärtspartien des ERC Ingolstadt in Hamburg (heute 19.30 Uhr) und am Sonntag in Straubing (16.30 Uhr) geht der Blick von ERC-Sportdirektor Jiri Ehrenberger bereits in die Zukunft.

Mit Torwart Timo Pielmeier, Brandon Buck (beide bis 2017) sowie Kapitän Patrick Köppchen und Petr Taticek (beide bis 2018) hat Ehrenberger bereits vier Stützpfeiler der Panther langfristig an den Verein gebunden. „Wir werden jetzt sicher nicht 15 Spieler mit Dreijahresverträgen ausstatten, aber bestimmte Spieler, die gut zu uns passen, sich wohlfühlen, Führungsqualitäten und eine gute Einstellung zu ihrem Sport haben, wollen wir auch lange halten“, erklärt Ehrenberger und sieht in den langen Laufzeiten der Verträge, die beim ERC bisher eher die Ausnahme waren, kein Risiko. „Ich mache niemandem Druck, bei uns zu unterschreiben. Die Spieler müssen es selbst wollen. Es ist für uns auch nicht selbstverständlich, solche Topleute nach Deutschland zu bekommen“, meint der 59-Jährige und sieht sich, was die ausländischen Kräfte anbelangt, in einem harten Wettbewerb mit anderen europäischen Ligen. „Deshalb ist es wichtig, dass wir in der kommenden Saison in der Champions Hockey League besser abschließen, damit die Deutsche Eishockey-Liga ihren Ruf verbessert“, sagt Ehrenberger mit einem Blick voraus.

Immerhin arbeiten die Panther als Deutscher Meister intensiv daran, dass die Eishockeyfans auf ihre Kosten kommen. Platz drei, eine attraktive Spielweise und viele Tore – es passt derzeit vieles beim ERC. Das sieht auch der 31-jährige Taticek so. „Meine Familie fühlt sich wohl, ich habe meine Ruhe und kann mich gut auf die Spiele vorbereiten und wir haben eine starke Mannschaft, die aber noch viel verbessern kann“, begründet der Tscheche, warum er drei weitere Jahre in Ingolstadt bleiben will. Als Spielmacher (20 Vorlagen, sechs Tore) ist der Tscheche schnell zu einem Leistungsträger im Panther-Team geworden.

Auch Trainer Larry Huras schätzt den technisch starken Stürmer, der sieben Jahre lang beim HC Davos spielte und dort drei Meisterschaften gewann. „Petr ist ein 100-prozentiger Profi, der sich sehr gewissenhaft vorbereitet und den jungen Spielern ein Vorbild ist. Er ist ein ruhiger Typ und kann sich sicher noch mental verbessern. Manchmal ist er nämlich zu selbstkritisch und hart zu sich“, sagt Huras und sieht Taticek viel positiver als dieser sich selbst.

Taticek tut das Vertrauen gut. Zumal sein Traum, mit Lev Prag in der Kontinental Hockey League zu spielen, zwar in Erfüllung ging, aber nach acht Einsätzen (ein Tor, ein Assist) auch zu schnell endete. „Es war eine tolles Erlebnis, und das auch noch nahe meiner Heimatstadt Kladno. Aber der Trainer hat leider nicht so auf mich gebaut“, sagt der sensible Stürmer, der momentan über schwere Beine klagt. „In der Schweiz ist um diese Zeit Nationalmannschaftspause. Das war immer eine gute Gelegenheit zu trainieren und neue Kraft zu sammeln“, sagt Taticek. Seine Fitness muss er sich nun eben in den Spielen und im Kraftraum holen, wo er stets Extraschichten einlegt.

Jiri Ehrenberger ist derweil schon gespannt auf die Weihnachtszeit. „Das ist immer eine sehr wichtige Phase, in der man gut punkten muss. Ich hoffe, dass wir auf unserer Welle bleiben. Bisher stehen wir in der Tabelle gut da und die Trainer wissen, woran wir noch arbeiten müssen. Ich bin sehr zufrieden.“ Wenn sportlich alles passt, kann schließlich auch der Sportdirektor in Ruhe weiter am Panther-Team der Zukunft basteln.