Ingolstadt
Späte Nackenschläge

Zwei Gegentreffer in 53 Sekunden: ERC Ingolstadt verliert Viertelfinal-Auftakt mit 1:3 gegen Mannheim

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Auf der Zielgeraden gestolpert sind der ERC Ingolstadt und Matt Pelech (links) gestern Abend im ersten Viertelfinal-Duell der Play-offs gegen die Adler Mannheim. Trotz Führung unterlagen die Panther in der Saturn-Arena am Ende mit 1:3. - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Es war das erwartete Duell auf Augenhöhe - mit dem besseren Ende für die Gäste: Im ersten Spiel des Play-off-Viertelfinales verlor der ERC Ingolstadt gegen die Adler Mannheim nach späten Gegentreffern mit 1:3 (0:0, 1:0, 0:3) und liegt in der "Best-of-Seven"-Serie mit 0:1 zurück.

Im gutklassigen und ausgeglichenen ersten Drittel hätten beide Mannschaften früh in Führung gehen können. ERC-Torhüter Timo Pielmeier stoppte einen Alleingang von Mannheims Kapitän Marcus Kink (5.), auf der Gegenseite scheiterte Laurin Braun ebenso alleingelassen an Adler-Goalie Dennis Endras (7.). Mit den Chancen wechselten sich die Kontrahenten auch danach munter ab, wobei die Gäste mit zunehmender Spielzeit immer häufiger im Ingolstädter Drittel auftauchten. Der Mannheimer Daniel Sparre probierte es mit einer Volleyabnahme (8.), dann kratzte ein Schuss Petr Taticeks am Außennetz entlang (8.). In Überzahl traf Panther-Stürmer Greg Mauldin ein Zuspiel von Darin Olver nicht voll (12.), auf der Gegenseite erwischte Luke Adam einen Pass von Chad Kolarik am langen Pfosten nicht (15.). Weil auch David Elsner die Vorlage Sean Sullivans nicht unter Kontrolle brachte und Marcel Goc nach einem schweren Abspielfehler Patrick McNeills den ersten Treffer verpasste, blieben die ersten 20 Minuten torlos.

In diesem Stil ging es auch im Mittelabschnitt weiter: Die erste Torchance hatte mit Kael Mouillierat ein Ingolstädter, ehe Adler-Star Devin Setoguchi gleich zweimal das 0:1 auf dem Schläger hatte. Zunächst fälschte der 569-fache NHL-Spieler einen Schlagschuss Patrick Mullens gefährlich ab, und im Nachsetzen scheiterte er am stark reagierenden Pielmeier (24.). Die bis dato größte Chance der Panther vergab Dustin Friesen, der einen Abpraller genau in Endras' Fanghand versenkte (30.). Wenige Minuten später kamen die Mannheimer einem Treffer am Nächsten: Im Powerplay knallte Adam den Puck an den Pfosten, der zweite Versuch war wieder sichere Beute von Pielmeier (35.). Als auch das zweite Drittel ohne Zählbares zu verstreichen drohte, brach der ERC doch noch den Bann: Thomas Greilinger, der Ingolstädter Torjäger vom Dienst, zog nach einem Aufbaupass Ville Koistinens einfach mal ab - und die Scheibe schlug sehr zur Freude der 4016 Zuschauer in der Saturn-Arena im linken oberen Toreck ein (38.). Endras sah dabei nicht allzu glücklich aus, denn der Adler-Torhüter hatte freie Sicht auf das Geschehen.

Nach Wiederbeginn drängten die Gäste noch entschlossener auf das Ingolstädter Tor, doch dank Pielmeier und gutem Stellungsspiel brannte zunächst nichts an. Auch ein Unterzahlspiel nach hohem Stock von McNeill überstanden die Panther schadlos - und hatten Glück, dass sie nach einem Stockschlag Mouillierats nicht mit zwei Mann weniger verteidigen mussten. Doch der Druck wurde immer größer - und nach 52 Minuten war das Bollwerk überwunden: David Wolf überwand Pielmeier aus kurzer Distanz zum 1:1. Direkt danach musste Friesen wegen Hakens auf die Strafbank - und Setoguchi fälschte einen Schuss von Matthias Plachta zum 2:1 für die Adler ab (52.). Innerhalb von 53 Sekunden hatte Mannheim die Partie gedreht. Olver hätte kurz vor Schluss noch mal ausgleichen können, zielte allerdings zu hoch (59.) - auf der anderen Seite traf Kink zum 3:1 ins leere Tor, das Pielmeier zugunsten eines weiteren Feldspielers verlassen hatte (60.). "Im letzten Drittel haben wir zum Spielen aufgehört", sagte ERC-Goalie Timo Pielmeier. "Wir hätten das Spiel ruhig nach Hause bringen müssen."

"Es wäre wichtig gewesen, das zweite Tor zu machen", sagte ERC-Trainer Doug Shedden. "Aber wir haben so ein Spiel erwartet", erklärte er und kündigte den Mannheimern für die nächste Partie morgen Abend (19.30 Uhr) in der SAP-Arena schon einmal einen harten Kampf an: "Das ist eine Serie für Männer, als Bub brauchst du hier nicht aufkreuzen." Nicht mitwirken kann womöglich ERC-Verteidiger Sullivan, der im dritten Drittel verletzt vom Eis musste. Mit dem Erfolg liegen die Adler nun in der "Best-of-Seven"-Serie vorne, in der vier Siege zum Weiterkommen nötig sind.

 

Ingolstadt: Pielmeier - Sullivan, Pelech; McNeill, Koistinen; Wagner, Friesen; Schopper - Collins, Olson, Laliberte; Stapleton, Olver, Mouillierat; Greilinger, Taticek, Mauldin; Elsner, Braun, Ramoser.

Mannheim: Endras - Stuart, Larkin; Akdag, Carle; Colaiacovo, Mullen; N. Goc - Wolf, Desjardins, Plachta; Adam, M. Goc, Kolarik; Hungerecker, Festerling, Sparre; Kink, Raedeke, Setoguchi.

Schiedsrichter: Kopitz/Piechaczek. - Tore: 1:0 Greilinger (38.), 1:1 Wolf (52.), 1:2 Setoguchi (52.), 1:3 Kink (60.). - Strafminuten: 8/6. - Zuschauer: 4016.