Siegesserie reißt nach Fehlstart

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Düsseldorf (DK) Nichts wurde es mit dem sechsten Streich: Nach fünf Erfolgen in Serie hat der ERC Ingolstadt am 44. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga erstmals wieder verloren. Rund 60 mitgereiste Panther-Fans sahen am Freitagabend ein 1:3 (1:3, 0:0, 0:0) bei der Düsseldorfer EG. Schon nach drei Minuten hatte der ERC mit 0:2 zurückgelegen.

Andreas Weinzierl pflegt seit einigen Jahren eine nette Tradition, wenn die Panther in Düsseldorf antreten: Im Gepäck hat der Busfahrer des ERC Ingolstadt stets einige Paar Weißwürste und ein Glas süßen Senf. Empfänger der bayerischen Spezialitäten ist die gute Seele der DEG: Edelfan Karl-Heinz, der die Journalisten – und natürlich auch Weinzierl – schon im Presseraum des alten Eisstadions an der Brehmstraße mit Kaffee und Kuchen verwöhnte.

Auch auf dem Eis des ISS-Dome präsentierten sich die Panther am Freitagabend als großzügige Gäste – wie schon am vergangenen Mittwoch gegen Berlin, als die Eisbären nur zehn Sekunden für das 1:0 benötigten. Diesmal dauerte es 85 Sekunden, ehe ERC-Torhüter Timo Pielmeier den Puck zum ersten Mal aus dem Netz holen musste, Bernhard Ebner hatte für die bissigeren Düsseldorfer getroffen. Den katastrophalen Start der Ingolstädter perfekt machte das 2:0 von Alexander Thiel nur eine Minute nach der Führung (3.). Beide Male kam die Vorlage von Ken Andre Olimb.

ERC-Trainer Larry Huras nahm eine Auszeit, von den 8290 Zuschauern mit hämischem Applaus quittiert. Doch auch danach lief es kaum besser. Trotzdem kam der Deutsche Meister etwas überraschend zum Anschlusstreffer in Unterzahl, als Dustin Friesen den Puck nach einem Vorstoß von Patrick Hager über die Linie schob (10.). Doch fast postwendend stellte die DEG den alten Abstand wieder her: Daniel Fischbuch überwand Pielmeier zum 3:1 (12.).

Die etwas müde und unkonzentriert wirkenden Panther, bei denen Marc Schmidpeter den kurzfristig für ein Spiel gesperrten Jean-Francois Boucher ersetzte, waren kurioserweise in Unterzahl am gefährlichsten. Gelegenheiten mit einem Mann weniger gab es einige, weil Alexandre Picard (wegen Spielverzögerung), Benedikt Schopper (zweimal wegen unkorrekten Körperangriffs) und Ryan MacMurchy (Behinderung) auf die Strafbank mussten, ehe es in der 35. Minute mit Rob Collins (Stockschlag gegen Brandon Buck) auch den ersten DEG-Profi erwischte. MacMurchy verpasste im Powerplay nur knapp das 2:3, als er eine Vorlage am langen Pfosten nicht unter Kontrolle brachte (35.). So blieb das zweite Drittel torlos und der Zwei-Tore-Rückstand des ERC bestehen.

Im Schlussabschnitt stellte Huras die Sturmreihen um: Petr Taticek rückte an die Seite von Jeff Szwez und Derek Hahn, dafür komplettierte Hager die Paradereihe um Buck und MacMurchy. Für Schmidpeter stürmte Verteidiger Aaron Brocklehurst in der vierten Reihe. Die beste Chance hatte allerdings zunächst die unangetastete Formation um Thomas Greilinger, Jared Ross und John Laliberte. Greilinger brachte den von der Bande zurückprallenden Puck aus spitzem Winkel jedoch nicht an Tyler Beskorowany im DEG-Tor vorbei (44.). Hahn scheiterte im Fallen (49.), Gawlik mit einem verdeckten Handgelenksschuss (53.), MacMurchy mit einem Konter in Unterzahl (56.). Viel mehr kam trotz eines Powerplays in der Schlussminute nicht mehr – auch, weil die Gastgeber kaum nachließen.

Am Ende durften die DEG-Fans nicht nur über drei Punkte jubeln, sondern auch über die Vertragsverlängerung einer Klub-Ikone: Daniel Kreutzer bleibt den Düsseldorfern bis 2017 erhalten.

Der ERC tritt am Sonntag im letzten Spiel vor der Länderspielpause bei den Krefeld Pinguinen an (17.45 Uhr, live bei Servus TV).

Düsseldorf: Beskorowany – Mapes, Davis; Daschner, Ebner; Ficenec, Schiestel; Kaisler – Dmitriev, Collins, Kreutzer; Strodel, Olimb, Martinsen; Sparre, Turnbull, Preibisch; Thiel, Mondt, Fischbuch.

ERC: Pielmeier – Köppchen, Picard; Kohl, Periard; Friesen, Schopper; Brocklehurst – Taticek, Buck, MacMurchy; Hager, Hahn, Szwez; Laliberte, Ross, Greilinger; Gawlik, Barta, Schmidpeter.