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Serientäter unter sich

Kriselnder ERC Ingolstadt reist ersatzgeschwächt zu den 2017 noch verlustpunktfreien Kölner Haien

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr
Ein symptomatisches Bild: Danny Irmen und seine Mannschaftskameraden vom ERC Ingolstadt sind derzeit von der Rolle. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Mit der Bürde von fünf Niederlagen in Folge tritt der ERC Ingolstadt heute Abend in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den zuletzt sechsmal siegreichen Kölner Haien an (19.30 Uhr, Lanxess-Arena). Als ob die Aufgabe nicht schon schwer genug wäre, müssen die Panther auch noch auf sechs Profis verzichten.

Neben den länger verletzten Pechvögeln John Laliberte (Handverletzung), Petr Pohl (Knieverletzung) und Marc Schmidpeter (Sehnenreizung) fallen am Wochenende auch die Angreifer Brandon Buck, Thomas Greilinger (beide grippaler Infekt) und Torwart Marco Eisenhut (Hornhautentzündung) aus. Damit fehlen den Panthern in Köln und am Sonntag beim Tabellenletzten Iserlohn Roosters (16.30 Uhr, Eissporthalle am Seilersee) vier ihrer besten acht Scorer. Trainer Tommy Samuelsson will dennoch nicht klagen: "Es bringt nichts, über die Ausfälle zu reden. Die Einzigen, die das Ergebnis in Köln beeinflussen können, sind die fitten Spieler", sagte der Schwede gestern Mittag vor der Busabfahrt ins Rheinland.

Die Aufgabe für die gebeutelten Ingolstädter könnte schwieriger kaum sein: Die Haie sind als einziges DEL-Team im Jahr 2017 noch ohne Punktverlust und haben die letzten sechs Partien für sich entschieden - darunter zwei gegen Meister und Tabellenführer München. "Köln ist auch mit vollem Kader eine schwierige Aufgabe", weiß Samuelsson, der mit den Panthern seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet. Chancenlos sei sein Team beim Tabellendritten, der über die beste Abwehr der Liga verfügt, trotzdem nicht - zumal der ERC in der Lanxess-Arena zuletzt fast immer gut aussah (siehe Infokasten). "Es steht zu Beginn immer 0:0, und es ist noch nie ein Spiel auf dem Papier entschieden worden. Wir müssen alles probieren."

Der 57-Jährige ist durch die Ausfälle erneut zu Umstellungen gezwungen: Um vier Angriffsreihen aufbieten zu können, werden wohl die Verteidiger Simon Schütz und Benedikt Schopper an der Seite Thomas Pielmeiers stürmen. Thomas Oppenheimer bildet eine Formation mit Martin Buchwieser und David Elsner, Top-Torjäger Danny Irmen spielt mit Darryl Boyce und Jean-Francois Jacques. An die Seite Petr Taticeks rücken Neuzugang Björn Svensson und Youngster Christoph Kiefersauer. "Es ist auf jeden Fall etwas anderes, mit zwei so tollen Profis zusammenzuspielen", sagt der 19-Jährige. "Ich hoffe, dass ich mein Bestes zeigen kann."

Neben Torhüter Timo Pielmeier wird in Köln viel von Taticek abhängen - dem nach den Ausfällen erfahrensten Stürmer bei den Panthern. Der 33-Jährige, der in dieser Spielzeit meist mit Pohl und Greilinger auf dem Eis stand, hält einiges von seinen neuen Sturmpartnern: "Björn ist ein super Linksaußen, der alles kann, was man auf dieser Position können muss. Und von ,Kiefi' war ich am Anfang der Saison überrascht. Er muss natürlich noch viel lernen, aber er bewegt sich sehr gut."

Mit sich selbst geht Taticek dagegen gewohnt selbstkritisch um. "Die Jungs mit größerer Verantwortung haben zuletzt nicht das gebracht, was nötig ist. Auch ich spiele momentan ziemlich schlecht", sagt der Tscheche. In den vergangenen Spielen habe der ERC zu viele Tore schießen wollen und darüber die Defensivarbeit vernachlässigt. "Mit harter Arbeit kommen wir da aber wieder raus", ist Taticek überzeugt. Am liebsten schon heute in Köln.