Schnell, aggressiv und kreativ

23.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr
Panther-Stürmer Michael Waginger −Foto: jonat

Litvinov (DK) Wenn die Panther-Bosse im April oder Mai nächsten Jahres auf die Saison zurückblicken, dann könnte auch der 21. August 2009 eine Rolle spielen. Der Sieg am Freitagabend gegen den HC Litvinov war nämlich nicht nur ein einfacher Sieg in einem Vorbereitungsspiel, er war vielmehr ein Erfolg, der eine genauere Betrachtung wert ist.

Zum ersten Mal setzten die Panther bei dem 2:0-Erfolg im letzten Spiel der Tschechienfahrt das System ihres neuen Trainers Bob Manno konsequent um. Schnell, aggressiv und mit jeder Menge Kreativität beherrschten die Ingolstädter Kufencracks die Tschechen drei Drittel lang. Heraus kam ein attraktives Spiel, mit jeder Menge Torchancen. Manche Betrachter sprachen sogar von einem der besten Spiele einer Ingolstädter Eishockeymannschaft über 60 Minuten seit dem Aufstieg in die DEL. Dabei standen die Vorzeichen ungünstig. Mit Mike Card, Prestin Ryan, Bruno St. Jacques, Tyler Bouck und Pierre Hedin fielen fünf Spieler aus, so dass zwei junge tschechische Cracks aushelfen mussten. Neuzugang Tim Hambly wird erst im Laufe des heutigen Tages in Ingolstadt eintreffen.

Selbst in Unterzahl attackierten die ERC-Spieler so früh, dass sich schnell die Frage aufdrängte, wie lange dieses Tempo möglich ist. Bis zur Schlusssirene, um die Antwort vorweg zu nehmen. "Nach den zwei Niederlagen gegen Karlsbad und Kladno wollten die Jungs diesen Sieg. Jeder ist an seine absolute Grenze gegangenen. Deswegen hat mich der Sieg für sie sehr gefreut", kommentierte Manno die Leistung seines Teams.

Nur ein Beispiel für den bedingungslosen Einsatz: Matt Hussey musste in der zweiten Drittelpause mit zwei Stichen an der Wange genäht werden, auf dem Eis steckte er deswegen nicht zurück. Selbst als die Schiedsrichter im letzten Abschnitt ganz offensichtlich etwas gegen einen Gästesieg hatten, und die Panther fast durchweg in Unterzahl spielen mussten, änderte das nichts am eingeschlagenen Weg des Manno-Teams. "Ich habe meinen Jungs in der letzten Pause gesagt, was kommen wird. Schließlich bin ich lange im Geschäft und weiß, wie in so einem Testspiel die Uhren gehen", erklärte der ERC-Trainer ruhig. Für den neuen Mann hinter der Bande war eine Erkenntnis viel wichtiger: "Drei Spiele in vier Tagen sind nicht einfach. Aber die Mannschaft wächst bei so einer enormen Belastung zusammen. Das hat man deutlich gesehen. Wir sind auf einem guten Weg."

Schnell, aggressiv und kreativ – der ERC hat im letzten Spiel seiner Dienstreise nach Tschechien ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.