Die
Schlussstrich mit Beigeschmack

11.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

Die Hängepartie über die Zukunft von Patrick Köppchen beim ERC Ingolstadt hat sich über Monate hingezogen. Seit gestern gibt es nun endlich Gewissheit. Der Vertrag mit dem Routinier wurde aufgelöst, mit den Nürnberg Ice Tigers hat der 37-Jährige auch schon einen neuen Klub gefunden.

Doch wie ist der vorzeitige Abgang des Kapitäns, der bei den Panthern noch einen Vertrag für die kommende Saison besaß, nun zu bewerten?

Auf der einen Seite sind Köppchens sportliche Verdienste für die Panther unbestritten. Mit seinem unermüdlichen Einsatz in den Play-offs 2014 führte er den ERC zur Deutschen Meisterschaft. In der vergangenen Saison legte er mit 21 Punkten (3 Tore, 18 Vorlagen) die zweiterfolgreichste Hauptrunde seiner Karriere hin. Auf der anderen Seite nahm sich der gebürtige Berliner, der zweifellos kein einfacher Charakter ist, während seiner vier Jahre in Ingolstadt zu viel heraus und leistete sich abseits des Eises den einen oder anderen Fehltritt, der auch für das Mannschaftsklima nicht förderlich war.

Die Ingolstädter Verantwortlichen wiederum schauten sich die Verfehlungen ihres Großverdieners zu lange an, statt ihn zu gegebener Zeit auf seine Vorbildfunktion als Kapitän hinzuweisen und entsprechend zu sanktionieren. Dass der Vertrag erst gestern aufgelöst wurde, obwohl schon längst klar war, dass Köppchen bei den Panthern keine Zukunft mehr hat, lässt den Klub zudem nicht im besten Licht dastehen. So wurde zwar endlich ein Schlussstrich gezogen, diesem haftet aber ein fader Beigeschmack an.