Ingolstadt
"Schlaf ist die beste Erholung"

ERC-Fitnesstrainerin Maritta Becker über die richtige Regeneration in den Play-offs

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Seit 2014 kümmert sich die 271-fache Eishockey-Nationalspielerin Maritta Becker um die Fitness der ERC-Profis. - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Petr Taticek nannte sie "eine der wichtigsten Personen" und von Mike Collins gab es gestern Vormittag eine liebevolle Umarmung: Fitnesstrainerin Maritta Becker wacht in den Play-offs vor allem darüber, dass die Profis des ERC Ingolstadt zwischen den Spielen genügend Erholung bekommen. Vor dem vierten Viertelfinalduell heute Abend (19.30 Uhr, SAP-Arena) bei den Adlern Mannheim sprachen wir mit der 271-fachen Nationalspielerin über die richtige Regeneration.

Frau Becker, heute Abend steht für den ERC das vierte Spiel in acht Tagen an. Wie kann man diese Belastung wegstecken?

Maritta Becker: Es geht vor allem darum, dass man mental so frisch wie möglich bleibt. Man ist schon erstaunt, was man aus seinem Körper alles herausholen kann. Die Basis ist gelegt, jetzt muss man einfach durchziehen.

 

Wie genau schaut die Regeneration zwischen den Spielen aus?

Becker: Die Jungs sollen im Kraftraum aktive Erholung machen - also zum Beispiel aufs Fahrrad gehen - oder sich vom Physiotherapeuten (Dominik Gerzer, d. Red.) behandeln lassen. Unmittelbar nach den Partien bekommen die Spieler das Essen in die Kabine gebracht, damit sie innerhalb von 20 bis 30 Minuten nach dem Ende Kohlenhydrate und Eiweiß zu sich nehmen. Das beste Mittel zur Erholung ist aber Schlaf - auch wenn es schwierig ist, dass man auf acht oder neun Stunden kommt.

 

Dennoch: Spüren Sie nach den bislang drei intensiven Duellen, die insgesamt über 216:44 Minuten gingen, etwas Müdigkeit bei den Spielern?

Becker: Ganz im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass bei den Jungs noch Energie vorhanden ist - vor allem natürlich nach dem Sieg am Sonntag (4:3 nach Verlängerung, d. Red.). Das gibt noch einmal Aufwind.

 

Machen Sie sich eigentlich manchmal Sorgen über Spieler wie beispielsweise Ville Koistinen? Schließlich hat der Verteidiger mit Abstand die meiste Eiszeit.

Becker: Klar, die Top-Spieler haben natürlich viel Eiszeit. Aber Ville zum Beispiel ist schon so lange Profi, er weiß daher ganz genau, wie er damit umzugehen hat. Er kennt das ja schon aus anderen Ligen.

 

Das Gespräch führte Julian Schultz.